Huckingen. .

„Die jungen Männer, die heute vor mir sitzen, sind nicht vergleichbar mit denen, die sie waren, als sie vor vier Jahren ihre Ausbildung begonnen haben. Sie haben eine riesige Entwicklung durch­lebt“, lobt Lehrer Christian Herwig die Schüler des Techniker-Abschlusssemesters des Bertolt-Brecht-Berufskollegs. Am Rande ihres Infotages präsentierte die Fachschule für Technik jetzt ihre Abschluss-Projekte. Über ein halbes Jahr lang wurde daran gearbeitet. Die Arbeiten sind meist von Betrieben in Auftrag gegeben und werden häufig nach Vollen­dung auch dort übernommen.

Umsetzung nicht immer sicher

So auch das Projekt von Niklas Greuel, Dario Chanboura und Alex Wagner. Vom Papierhersteller Norske Skog in Walsum erhielten sie den Auftrag, sowohl das Funktionieren der Beleuchtung als auch des Rolltores zu verbessern, um Kosten zu senken. „Das haben wir in die Tat umgesetzt. Unser Projekt geht es um das Überwachen und Visualisieren einer Mittelspannungsleitung“, erklärt Niklas. Ihre Idee: vorhandene Lampen durch Energiespar-Leuchten ersetzen und sowohl Rolltor als auch Beleuchtung durch Technik steuern.

Norske Skog gefiel diese Idee und so wurde das Projekt komplett in die Tat umgesetzt. „Das ist ein großes Erfolgserlebnis für uns, da wir soviel Zeit und Arbeit hineingesteckt haben“, betont Dario. „Man lernt Verantwortung zu übernehmen, erweitert seine sozialen Kompetenzen und muss eine Menge Druck durchleben“, ergänzt Alex.

Nicht so perfekt lief es für Marcel Fauss, Christian Schröder, Sebastian Köwel und Jens Borkert. Sie beschäftigten sich mit der Stellplatzsuche im Parkhaus. „Deshalb hatten wir die Idee, dass man die Breite jedes Autos bei Ankunft im Parkhaus vermisst. Dann wird der optimale Parkplatz für das Fahrzeug ausgewählt und der Fahrer mit Hilfe einer Steuerung dorthin geleitet“, erklärt Jens. Das Projekt stieß zunächst auf große Begeisterung. Jedoch sprangen kurz vor Abschluss die Betriebe ab, weshalb das Quartett – abgesehen von ei­ner Unterstützung durch den Förderverein -- das Projekt selbst finanzieren musste. So reichte es nur zu einem Modell. „Das mindert jedoch in keinster Weise die Qualität des Projektes. Man kann Erfolg nicht erzwingen“, sagt Organisator Herwig.

Insgesamt konnten die Besucher des Berufskollegs neun Präsentationen erleben. „Wenn die Arbeitgeber das nicht würdigen, weiß ich auch nicht weiter“, betont Herwig. Aber jetzt steht erst einmal die Abschlussprüfung bevor. Die Projekte fließen darin als eigenständiges Fach mit einer Note ein.