Duisburg.
Wegen sexuellen Missbrauchs muss sich seit Mittwoch ein 37-jähriger Homberger vor dem Landgericht Duisburg verantworten. Zwischen Juni 2010 und Juni 2012 soll er sich in elf Fällen seiner zu Beginn der Taten erst neunjährigen Tochter sexuell genähert haben.
Die Taten sollen sich ereignet haben, wenn das Mädchen sich an den Wochenenden bei seinem von ihrer Mutter getrennt lebenden Vater aufhielt. Die Anklage listet mehrere Fälle auf, in denen der 37-Jährige seine Tochter beim gemeinsamen Baden zu sexuellen Handlungen aufforderte. Später sollen sich die Übergriffe ins Kinderzimmer verlagert haben, wenn sich der Angeklagte zu dem Mädchen ins Bett legte. Sogar beim Besuch von „Ruhrort in Flammen“ soll der Angeklagte seiner Tochter die Hand in die Hose geschoben haben.
Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe. „Ich habe keine sexuellen Handlungen an meiner Tochter begangen“, betonte er zum Prozessauftakt. „Ich weiß nicht, auf welchem Mist das gewachsen ist.“ Er sei beispielsweise nie allein mit seiner Tochter bei einem Feuerwerk gewesen, so der 37-Jährige.
Streit um das Besuchs- und Sorgerecht
2009 gab es schon einmal eine Anzeige ähnlichen Inhalts gegen den Mann. „Damals hat sich dann herausgestellt, dass mein Sohn, ihr Bruder, der Anstifter für die Anschuldigungen meiner Tochter gewesen ist“, so der Angeklagte. Der Junge sei ein Problemkind. Das Mädchen habe sich später unter Tränen entschuldigt. Das sei zu einer Zeit gewesen, als er mit seiner früheren Verlobten Streit um das Besuchs- und Sorgerecht gehabt habe. „Das ist dann gerichtlich geregelt worden.“
1998 war der Angeklagte mit seiner langjährigen Lebensgefährtin zusammengezogen. Zwei gemeinsame Kinder wurden geboren. „Ein drittes Kind, ein Mädchen, habe ich lange für meins gehalten.“ Später habe sich herausgestellt, dass mehrere andere Männer als Väter in Frage gekommen seien. Seit 2008 ist der Angeklagte mit einer anderen Frau verheiratet.
Für das Verfahren sind vier weitere Verhandlungstage vorgesehen.