Kein Raum für Missbrauch: Auch Duisburg nimmt an der gleichnamigen bundesweiten Kampagne zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt teil. Fachkräfte haben ein Schutzkonzept als Handlungsleitfaden entwickelt, das Jugendamt hat daraufhin eine Arbeitshilfe zusammengestellt und so gab gestern Thomas Krützberg im Ratssaal den offiziellen Startschuss. Der Dezernent überreichte im Beisein von Christoph Ladda, Geschäftsführer des Jugendrings, und Christoph Gehrt-Butry vom Stadtsportbund die entsprechenden Ordner an die Vertreter der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, der 17 städtischen und 19 Einrichtungen der freien Träger.
Hohe Dunkelziffer
Das hochbrisante Thema gehört seit vielen Jahren auf den verschiedenen Ebenen zur fachlichen Arbeit – mit Schulungen von Mitarbeitern, dem Schutzprogramm „Mein Körper gehört mir“ oder der in enger Kooperation mit dem Kinderschutzbund erarbeiteten Broschüre „Sexueller Missbrauch“. Mit der aktuellen Kampagne soll der Schutz vor sexuellen Übergriffen weiter verbessert werden. Denn das sei, so Krützberg, weiter bitter nötig. Konkrete Zahlen für Duisburg konnte er nicht nennen, die Dunkelziffer liege bei 80 Prozent, nur etwa jeder fünfte Fall werde angezeigt. „Wir müssen allerdings davon ausgehen, dass zehn Prozent der Mädchen und drei Prozent der Jungen betroffen sind“, so Krützberg.
Die Arbeitshilfe gebe zum Beispiel Antworten auf die Frage, welche Symptome auf einen sexuellen Missbrauch hindeuten können und vor allem was der- oder diejenige tun kann, wenn ein Kind das Thema anspricht.
Gehrt-Butry vom Stadtsportbund sagt: „Wir sind gerne bei der Kampagne dabei und wollen nun auch eine Diskussion darüber in den Vereinen anstoßen.“