Wegen sexuellen Missbrauchs muss sich seit gestern ein 47-jähriger Bundesbeamter aus Wanheimerort vor dem Landgericht verantworten. Der Mann, der zunächst für die Telekom arbeitete und seit einiger Zeit beim Jobcenter seinen Dienst versieht, soll sich zwischen April 2003 und September 2007 an seiner leiblichen Tochter vergangen haben. Die Anklage listet nicht weniger als 708 Fälle auf.
Erstmals soll sich der Mann bei einem Ferienaufenthalt in Borkum an Ostern 2003 an seiner damals 13-jährigen Tochter vergriffen haben. Er soll sie alles andere als väterlich gestreichelt haben. Übergriffe, die sich auch nach der Rückkehr nach Duisburg regelmäßig wiederholt haben sollen. Als kurze Zeit später seine Ehefrau auszog und die Tochter bei ihm blieb, sollen der Teenager und sein Vater regelmäßig Sex gehabt haben - bis zum 18. Geburtstag des Mädchens.
Mit leiser und ruhiger Stimme gestand der Angeklagte zum gestrigen Prozessauftakt einen Teil der Vorwürfe. Er schilderte eine liebevolle Vater-Tochter-Beziehung, die bis zum 13. Lebensjahr des Kindes ganz normal gewesen sei. Dann wäre man sich allmählich auch sexuell näher gekommen.
„Die Ehe mit meiner Frau stand schon seit Jahren nur noch auf dem Papier“, berichtete der 47-Jährige. „Sie hat sich immer weiter von mir entfernt. Als sie mich verließ, hat sich meine Tochter überraschend dazu entschlossen, bei mir zu bleiben.“ Ab da sei es mehrfach zu sexuellen Handlungen gekommen. „Wenn sie es wollte, habe ich sie befriedigt und sie mich. Ich war ihr Vater aber auch ihr Freund.“
Für das Verfahren sind bislang drei weitere Verhandlungstage vorgesehen.