Duisburg. Auch im zweiten Versuch ist die Sana AG gescheitert, die Gründung einer Servicetochter für patientenferne Dienstleistungen im Klinikum Duisburg vom Rat genehmigen zu lassen. Weitere Kritik macht sich breit. Verdi-Geschäftsführer Thomas Keuer zweifelt mittlerweile an der Seriösität der AG.

Die Sana AG, Betreiberin des Klinikums Duisburg, ist auch im zweiten Anlauf mit ihrem Wunsch gescheitert, für ­patientenferne Dienstleistungen in dem Krankenhaus eine Servicetochter zu gründen.

Mit rot-rot-grüner Mehrheit lehnte der Rat, wie schon vor einigen Wochen, am Montag das Ansinnen ab und beauftragte die Stadt als Mehrheitsgesellschafter des Klinikums alternativ prüfen zu lassen, ob andere städtische Gesellschaften bei den Dienstleistungen wie Catering oder Reinigung eingebunden werden können.

Servicetochter sollte Kosten einsparen

Sana hatte die Schaffung einer Servicetochter u.a. mit Kostenersparnissen begründet. Bis zu 800.000 Euro ließen sich dadurch einsparen. Der Krankenhaus-Betreiber verwies darauf, dass in den meisten deutschen Krankenhäusern patientenferne Dienstleistungen von externen Servicegesellschaften mit entsprechenden branchenüblichen Tarifverträgen erbracht würden. Auch bei anderen städtischen Gesellschaften gebe es Tochterunternehmen, in denen Dienstleistungen ausgegliedert seien.

In ihrem Vorstoß hatte Sana auch darauf verwiesen, dass solch eine Service-GmbH die Chance auf eine Dividenden-Zahlung an die Stadt erhöhe. Bedenken an dem Sana-Plan hatte allerdings der Klinikum-Aufsichtsratsvorsitzende und SPD-Fraktionsvize Herbert Eickmanns: In ihrer letzten Ausbaustufe solle die Service-Tochter 300 Mitarbeiter umfassen – ohne jeglichen Einfluss der Stadt und des Aufsichtsrates.

"Zweifel an der Seriosität"

Der neue Sana-Klinikum-Chef Hans-Werner Kuska musste im Rat allerdings nicht nur das Nein zu seinem Wunsch schlucken, sondern sich von Linken-Ratsherr und Verdi-Geschäftsführer Thomas Keuer harte Worte anhören: „Die Sana-Betriebsleitung hat nicht bewiesen, dass sie Krankenhaus kann. Wir haben Zweifel an der Seriosität. Dort wechseln die Geschäftsführer häufiger als andere die Bettwäsche.“ Keuer forderte endlich ein Gesamtkonzept für das Klinikum, das vor einem Sanierungsstau von über 100 Millionen Euro steht und in dem schon Räume ordnungsbehördlich geschlossen werden mussten. „Auch die Mitarbeiter wollen endlich wissen, wie es weitergeht. Aber mit Sana ist das nicht möglich.“