Duisburg. Der Streit zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Sana-Betriebsleitung des Duisburger Klinikum geht in die nächste Runde. So fordert der Gewerkschaftssekretär Harald Hüskes nun von der Stadt, dass diese den Vertrag mit Sana auflöst. So sei dringend benötigtes Personal nicht eingestellt worden.

Mit wuchtigen Worten und scharfer Kritik geht die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Sana-Betriebsleitung am Klinikum Duisburg an. Zugleich fordert Gewerkschaftssekretär Harald Hüskes, dass die Stadt den Betriebsführungsvertrag mit Sana auflöst.

Zum Hintergrund: In eben diesem hatte Verdi über ihre Kontakte das Kaufangebot der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik für das Klinikum unterstützt. Dies begleitet sie nun mit Vorwürfen gegen die privaten Krankenhausbetreiber Sana. „So kann es beim Klinikum Duisburg nicht weiter gehen. Die meisten Beschäftigten haben die Schn... voll“, hat sich jetzt Verdi- Gewerkschaftssekretär Hüskes zu Wort gemeldet.

Es fehlt an Personal

Dringend benötigtes Personal sei nicht eingestellt worden, Azubis würden nicht übernommen und dafür zeitgleich bei einer Zeitarbeitsfirma Leiharbeiter geordert. Ergebnis dieser Aktion – zumindest nach Angaben der Gewerkschaft: ein zusätzliches Minus von über einer Million Euro.

Die Teilprivatisierung des Klinikums Duisburg – die Sana AG hält bekanntlich einen 49-Prozent-Anteil – von 2007 ist der Dienstleistungsgewerkschaft schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Sie setzt ziemlich offen darauf, dass der berufsgenossenschaftliche Träger die Stadtanteile übernimmt und am besten auch Sana aus dem Klinikum herauskauft.

Klinikum hat - bis Sana kam - schwarze Zahlen geschrieben

Hüskes erinnert daran, dass das Klinikum – bis Sana kam – schwarze Zahlen geschrieben habe. „Mit dem Anteilsverkauf begann die große Rotation“, so Hüskes. Angesehene Chefärzte hätten das Haus verlassen. Bei Pflegedirektoren, Personalleitungen, kaufmännischen Leitungen, Verwaltungsleitungen und Geschäftsführungen finde ein ständiger Wechsel statt. „Das ist völlig unprofessionell“, rügt Hüskes die Personalpolitik. Zudem müsse die Klinik durch zahlreiche Personalwechsel hohe Abfindungen zahlen.

Gute Vorschläge würden nicht angenommen, so Hüskes weiter. Durch die Eingliederung des Reinigungspersonals könnte die Klinik nach Verdi-Angaben sofort bis zu 19 Prozent der Kosten in diesem Bereich einsparen. Stattdessen sei eine Sana-Tochter tätig. Die Kritik von Verdi mündet in der Forderung, dass die die Stadt den Managementvertrag mit Sana kündigen soll. bekanntlich lässt die Stadt derzeit die Verträge prüfen und hat die Gründung einer Sana-Servicetochter auf Eis gelegt.