Duisburg. Das deutsche Schützenwesen soll auf die Liste immaterieller Kulturgüter der UNESCO. Die Duisburger Schützen wünschen sich Unterstützung der Politik für dieses Vorhaben, doch die Landesregierung will sich nicht festlegen.

Wenn es Juni wird in Duisburg, beginnt die große Zeit der Schützen. Jedes Jahr. Seit Hunderten von Jahren. Schützenvereine haben lange Tradition und genau deshalb plant die Europäische Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS), das Schützenwesen auf die Liste immaterieller Kulturgüter der UNESCO zu setzen. Die Landesregierung in NRW verweigerte den rund 570.000 Schützen im Land aber die klare Unterstützung. Nachvollziehen können das auch die rund 5000 Schützenbrüder - und -schwestern in Duisburg nicht.

„Die Geschichte des Schützenwesens ist so unglaublich lang. Es ist unzweifelhaft, dass es sich um ein großes Kulturgut handelt. Da wäre es doch schön, wenn die Politik ein solches Ansinnen aktiv unterstützen würde“, sagt Gerhard Gummersbach, Vorstandsmitglied bei der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Duisburg-Rahm von 1511. Denn ein Schützenverein sei doch weit mehr, als das alljährlich stattfindende Schützenfest, sondern auch gelebte Zusammengehörigkeit und heimatgebend. „Wir feiern außerdem das Patronatsfest im Januar, ein großes Eröffnungsschießen, halten Versammlungen ab und veranstalten jede Woche Schießtraining“, erläutert Gummersbach. Wie er sind rund 800 Duisburger in Schützenbruderschaften organisiert, deren Geschichte weiter zurückreicht als die der Bürgerschützenvereine.

Weitergeben der Traditionen

Auch Wolfgang Günther, 1. Brudermeister der St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1420, stellt die historisch gewachsenen Werte heraus: „Wir geben die Traditionen des Schützenwesens weiter und bewahren sie. Viele unserer 127 Mitglieder leisten wertvolle Jugendarbeit. Außerdem sind wir mit dem Verein auch für caritative Zwecke aktiv.“ Eine Aufnahme in die UNESCO-Liste wäre aus seiner Sicht eine angemessene Wertschätzung für die geleistete Arbeit. Dass die rot-grüne Landesregierung nicht im Gleichschritt mit den Schützen auf dem Weg in Richtung UNESCO-Aufnahme ist, stößt vielen daher sauer auf.

„Man kann zwar nicht abschätzen, was eine Aufnahme in diese Liste für uns konkret brächte, aber es wäre doch ein deutliches Zeichen für den Wert des Schützentums und die allgemeine Anerkennung der Pflege des Brauchtums. Wir haben in den letzten Jahren mit den Diskussionen um Waffengesetze, Neuregelung der Gebührenordnung und den Nichtraucherschutz in unseren Festzelten wahrlich genug einstecken müssen“, sagt Horst Terworth, Präsident der St. Hubertus Schützengesellschaft Hamborn von 1883.

Der Zapfenstreich für die Pläne ist die Absage der Politik aber nicht. Eine Jury wird aus den Vorschlägen aus NRW einige auswählen und sie an die Kultusminister-Konferenz weiterleiten. Dort werden dann aus allen Ländervorschlägen zwei ausgewählt, die der UNESCO für die Aufnahme in die Liste vorgeschlagen werden. D ie Schützen zählen auf die Zielsicherheit der Jury. Gut Schuss!

Schützenumzug

Umzug der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Ruhrort in Duisburg am Sonntag den 18.08.2013.Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Umzug der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Ruhrort in Duisburg am Sonntag den 18.08.2013.Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
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Umzug der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Ruhrort in Duisburg am Sonntag den 18.08.2013.Im Bild, der neue König Wilhelm Bogus (l).Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
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Umzug der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Ruhrort in Duisburg am Sonntag den 18.08.2013.Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
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