Aldenrade. . Beim Königsschießen des BSV Aldenrade-Fahrn verfolgten die Gäste die Treffer über einen Monitor

Die fünf Anwärter für das Amt des Schützenkönigs des BSV Aldenrade-Fahrn sitzen nebeneinander auf Stühlen mit dem Gesicht zur Wand. An deren oberen Ende sind mehrere kleine Fenster. In einem davon steckt ein Gewehr.

Die Szenerie für das Königsschießen im Schützenhaus an der Friedrich-Ebert-Straße wirkt auf den ersten Blick befremdlich.

Denn: Die fünf Männer zwischen 32 und 80 Jahren können auf den ersten Blick nicht sehen, wo ihre Brüder den Vogel treffen, da dieser auf dem Hof hängt und nur durch das Zielfernrohr des Gewehrs zu sehen ist. Auch die zahlreichen Gäste an den Tischen sehen den Vogel nicht. Zumindest nicht live. Sie verfolgen die Schüsse auf einem Fernseher. Im Schützenhaus und auch im Außenbereich liefert je ein Monitor die nötigen Aufnahmen. High-Tech-Königsschießen sozusagen. Doch eines hat die „Live-Übertragung“ für sich: Der Betrachter kann auf Grund des Kamerazooms immer genau sehen, wo die Kugel einschlägt. Dementsprechend aufmerksam fiebern die Gäste mit.

Die Schützen begnügen sich mit ihrem Blick durch das Fernrohr. Immer abwechselnd treten sie zum Fenster, legen an und feuern beherzt aus dem Schützenhaus heraus.

Der Vogel ist allerdings nicht so leicht zu knacken. Die Schützen gehen mit unterschiedlichen Taktiken ans Werk. „Der Vogel ist an einem Nagel befestigt“, sagt Sebastian Loose, der zum ersten Mal zum Königsschießen antritt. „Dort versuche ich, ringsherum den Rumpf zu zerschießen, damit der Flattermann fällt.“ Heinz Kranz war schon zweimal König bei den Schützen. Er könnte mit dem richtigen Schuss demnach Kaiser werden. „Ich halte einfach voll drauf und hoffe, dass der Vogel fällt“, sagt der 80-Jährige.

Am Samstag machte ein präziser Schuss aus dem Fenster Marc-André Achten (14) zum Prinzen.