Duisburg-Homberg. . An einem Wochenende fiel in einem der Mietshäuser des Immobilienunternehmensdie Heizung aus. Einen direkten Ansprechpartner für schnelle Hilfe gab es nicht
Auf ihrer Internetseite wirbt die Gebag unter anderem mit dem Slogan: Bei uns erwartet Sie „Mehr als gewohnt“. Das können Mieter, die in Homberg in einem Gebag-Mietshaus leben, nicht wirklich bestätigen. Im Notfall bleiben sie auf sich gestellt – stehen hilflos da. Das erlebten gleich mehrere Mieter in Homberg an der Bismarckstraße 12 bis 14, als die Heizung ausfiel. Viele Bewohner merkten jüngst freitagabends, dass die Heizung nicht funktioniert. Einige Mieter wollten abends die Temperatur in den Wohnräumen erhöhen, da es draußen kälter geworden war. „Mir ist kalt, die Heizung funktioniert nicht“, schimpfte der Vater einer siebenjährigen Tochter. Der versuchte sogleich die Gebag zu erreichen – und scheiterte. Er fand keine Nummer, die ihn zu einem direkten Ansprechpartner führte.
Auch andere Mieter versuchten mittlerweile eine Notfallnummer im Internet zu finden, die sie zu einem helfenden Ansprechpartner leiten sollte. „Fehlanzeige“, schilderte eine Mieterin. Die Mutter einer zwölfjährigen Tochter fand zwar eine Notfallnummer, die war, wie sie sagte, allerdings nicht hilfreich. Am anderen Ende schaltete sich nur ein Tonband ein. Laut Bandansage können Mieter, wenn ein Reparaturfall vorliege, den Sachverhalt auf das Band sprechen, ihre Telefonnummer hinterlassen und am nächsten Tag würde sich jemand melden. Soforthilfe? Keine Chance.
Nur auf Anweisung handeln
Eine Mieterin fand samstags heraus, dass im gegenüberliegenden Gebag-Wohnhaus, im Heizungskeller eine Nummer einer Heizungsfirma an einer Tür stand. Sie rief bei der Firma, die für die Gebag die Heizungen repariert, an – und hoffte endlich, dass Hilfe käme. Der Inhaber der Heizungsfirma machte schnell deutlich, dass er nur auf Anweisung der Gebag handeln dürfe und verwies darauf, im Internet nach einer Notfallnummer zu schauen, bot keine weitere Hilfe an. Ein Rückruf von der Gebag kam indes auch nicht. Erst montags kamen Heizungsmonteure raus, die die Heizung wieder zum Laufen brachten. Zum Glück hatte Petrus am Wochenende tagsüber gute Laune und tankte die Wohnungen so mit etwas Sonne auf. Sechs Mietparteien waren betroffen Zum Glück herrschten noch keine winterlichen Temperaturen. Doch damit ist den Mietern nicht geholfen. Im Notfall die Gebag an einem Wochenende zu erreichen, ist scheinbar unmöglich.
Band wird regelmäßig abgehört
Die Gebag sieht ihre vermeintliche Notfallnummer als effizient an. Der Meinung ist zumindest Andreas Miosga, Sachgebietsleiter Instandhaltung bei der Gebag. „Die Handwerksbetriebe hören das Band regelmäßig ab“, so Miosga. Für einen tropfenden Wasserhahn komme natürlich keiner raus, unterstrich er. Tipps, wie Mieter in einem echten Notfall schnelle Hilfe bekommen, vermochte er auch nicht zu geben.