Die städtische Wohnungsbautochter Gebag soll nach dem Ratsbeschluss von Montag wie berichtet ein Konzept für die dezentrale Unterbringung von „integrationswilligen“ Armutsflüchtlingen aus Bulgarien und Rumänien in ihrem leer stehenden Wohnungsbestand erarbeiten.

Für Gebag-Chef Utz Brömmekamp kommt diese Weisung der „Mutter“ Stadt nicht überraschend. „Wir sind jetzt schon in enger Abstimmung mit der Stadt.“ Die Gebag wird die Zusammenarbeit nun in ein ausformuliertes Konzept fassen. In einigen Fällen wurden bereits Familien in Gebag-Wohnungen untergebracht. Zum größeren Teil wird aber die Unterbringung von Asylbewerbern über die Gebag geregelt. In solchen Fällen beschlagnahmt die Stadt offiziell, aber in Abstimmung mit der Gebag die Wohnungen und übernimmt dann die Mietzahlungen. Bei den Armutsflüchtlingen aus den EU-Ländern, zu deren Freizügigkeit auch die Wohnortwahl zählt, gestaltet sich die An- und Vermietung allerdings schwieriger. Zudem: die Gebag muss darauf achten, dass sich die Unterbringung bei Mietern und Nachbarn vermitteln lässt – ein nicht immer leichtes Geschäft, räumt Brömmekamp ein.

Der Stadt hat die Gebag eine Liste von möglichen Wohnungen übermittelt. Einige müssen dafür aber auch noch hergerichtet werden. Mögliche Hoffnungen setzt Brömmekamp auch auf EU-Förderprogramme. So ist denkbar in Rheinhausen zwei Wohneinheiten mit den EU-Mitteln herzurichten.

Die neuen sozialpolitischen Aufgaben für die Gebag laufen parallel zur Stabilisierung der Wohnungsbautochter. Mit der Einigung bei der Küppersmühle erwartet Brömmekamp nun deutlich mehr finanziellen Spielraum, niedrigere Zinsen und eine längere Leine von den Banken. Nur zu gerne will sich die Gebag auf die Instandhaltung und Modernisierung ihres Wohnungsbestandes (noch rund 12 500) stürzen, hofft dabei auch wieder auf Bonität für Fördermittel und öffentliche Kredite. Schon zu lange liegt ein 5-Mio-Euro-Paket auf Eis. Immerhin mit dem Stadtkredit von 2011 von gut 11 Mio € konnten neben einer Umschuldung gut 250 Wohnungen modernisiert – und vermietet werden. „Wir wollen erfolgreich zurück ins Kerngeschäft“, so Brömmekamp.