Duisburg. 41 Duisburger Künstler haben 91 Fotos, Malereien und Skulpturen zur Verfügung gestellt, damit die Lions sie für den guten Zweck versteigern können. Der Erlös fließt zur Hälfte in soziale Projekte. Doch so ganz gut lief es mit dem „3,2,1 - meins“ nicht. Das Geld sitzt nicht mehr so locker.
Auktionator Jörg Mascherrek gibt sich alle Mühe. „Regeneration heißt das Bild, vielleicht genau das richtige für eine kunstbeflissene Arztpraxis.“ Er schaut sich prüfend im Untergeschoss des Lehmbruck-Museum um, doch niemand hebt die Hand für dieses Werk. Melina Marciniak und ihre Kollegin Stephanie Liedtke hieven die großformatige Malerei wieder auf die Staffelei. Die Versteigerung der Kunstwerke, die der Duisburger Lions-Club Mercator für einen guten Zweck organisiert hat und für die 41 Duisburger Künstler insgesamt 91 Gemälde und Skulpturen zur Verfügung gestellt haben, läuft schleppend.
„Kunst für Arbeitsräume ist steuerlich absetzbar“, preist Jörg Mascherrek die Originale an. Und legt noch einen drauf: „Wer jetzt schnell zuschlägt, dem bring ich das Bild nach Hause. Natürlich bring ich auch Hammer, Nägel und Pflaster mit.“ Claus-Robert Witte, Vizepräsident der Lions-Clubs Mercator hebt schließlich bei Jürgen Schemetat die Hand. Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten – für 250 Euro wechselt das Bild den Besitzer. „Ich interessiere mich einfach für Kunst. Das Werk passt gut in unser Treppenhaus“, erklärt Witte, warum er sich einen echten Schemetat gesichert hat. Auch die „Hausherrin“, Lehmbruck-Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla, wird fündig. Sie ersteigert eine großformatige Malerei von Sylvia Reuße. „Mir gefällt der Pinselstrich“, erklärt sie, warum sie sich spontan entschieden hat.
Hälfte des Verkaufserlöses wird gespendet
Bildhauerin Regina Bartholme hat drei Skulpturen zur Verfügung gestellt. Die Hälfte des Verkaufserlöses wird gespendet. Zwei Werke, darunter eine Holzstele, auf der eine kleine Frau steht, behütet mit einer Muschel auf dem Kopf, gehen an diesem Vormittag weg. „Ich mache gerne hier mit – um etwas Gutes zu tun, aber auch, weil auf diese Weise Leute auf mich aufmerksam werden, die meine Kunst noch nicht kannten.“ Im besten Fall sehen andere Besucher die Skulptur im Garten stehen und werden auf Regina Bartholme aufmerksam.
Besucherin Bärbel Thein hat sich für ein kleinformatiges Bild mit dem Namen „Blue/Red“ entschieden. „Mir hat es gefallen und außerdem ist es ja für einen guten Zweck.“ Sie war zum ersten Mal bei der Auktion – und es ist auch das erste Mal, dass sie etwas ersteigert hat. „Ebay überlasse ich lieber meinen Kindern“, erzählt sie lächelnd.
Mit dem Erlös, insgesamt sind rund 4000 Euro zusammengekommen, fördern die Lions das Kinderhospiz in Huckingen und ein Projekt, das Jungen und Mädchen aus sozialschwachen Familien an Kunst und Kultur heranführt. „Es ist zwar weit weniger zusammengekommen als im vergangenen Jahr“, so Lions-Club-Präsident Hans-Peter Obladen, „doch ein fünfte Veranstaltung wird es nächstes Jahr sicher geben.“