Duisburg.

Es ist gar nicht so einfach, Emmi Nederpelt (72) ans Telefon zu bekommen. Denn die rührige Duissernerin hat als ehrenamtliche Mitarbeiterin der Caritas täglich jede Menge zu tun. Und dies schon seit 30 Jahren. Für ihr Engagement wird die 72-Jährige zusammen mit drei weiteren Frauen aus der Pfarrei Liebfrauen bei einer heiligen Messe anlässlich des St. Elisabeth-Tages am Montag, 18. November, ab 15 Uhr in der Kirche St. Elisabeth an der Duissernstraße von Pfarrer Bernhard Lücking geehrt – in ihrer Kirche.

Ganz in der Nähe ist Emmi Nederpelt seit ihrer Geburt zu Hause. Hier hat sie Erstkommunion, Firmung und Hochzeit gefeiert, die Taufe ihrer Tochter Astrid und ihre Silberne Hochzeit. Hier bereitet sie selbst Andachten und Vespern vor, hier kennt und schätzt man sie. Und hier hat sie vor 30 Jahren auch der inzwischen verstorbene Pfarrer Bruno Freyaldenhoven gefragt, ob sie sich nicht an der Haussammlung für die Caritas beteiligen möchte.

Seit Tod des Pfarrers besucht Emmi Menschen

„Damit fing damals alles an“, sagt Emmi Nederpelt. Kurz drauf besucht sie auch Kranke. Zu Hause oder im Krankenhaus. Sie hört einfach zu, organisiert eine Begleitung zum Arzt oder hilft beim Ausfüllen von Formularen. Anfang der 90er Jahre lässt sie sich in häuslicher Pflege schulen. „Das hat mir immer großen Spaß gemacht. Ursprünglich wollte ich mal Ärztin oder Krankenschwester werden. Am Ende bin ich beim Finanzamt gelandet...“, erzählt Emmi Nederpelt und muss schmunzeln.

Drei weitere Frauen werden geehrt

Aus der Pfarrei Liebfrauen werden am Montag neben Emmi Nederpelt auch Inge Kreuz und Elisabeth Bettray für 30 Jahre ehrenamtliche Caritasarbeit sowie Jutta Balzer (20 Jahre) geehrt.

95 Frauen und Männer aus der Pfarrei Liebfrauen, erzählt Emmi Nederpelt, haben sich zur Feier angesagt. Ein deutlicher Ausdruck der Wertschätzung.

Mit Bruno Freyaldenhoven ist sie außerdem zu vielen verschiedenen Altenheimen in der ganzen Region gefahren, um dort für Bewohnern aus Duissern da zu sein. Seit dem Tod des Pfarrers vor zwei Jahren übernimmt sie diese Besuche allein. „Vor allem jetzt wieder in der Vorweihnachtszeit warten die Menschen darauf“, erzählt die 72-Jährige, die darüber hinaus für die Caritas Familien unterstützt, die (finanziell) nicht auf Rosen gebettet sind. „Man soll nicht glauben, welche Not rechts und links der Kirche herrscht. Wir geben kein Bargeld, zahlen aber, wenn nötig, zum Beispiel den Einkauf.“

Es packen viele mit an

Immer wieder betont die Duissernerin dabei nicht ihr einzelnes, sondern das Engagement vieler. „Sonst würde vieles einfach gar nicht möglich sein“, sagt auch Klaus Peter Bongard vom Caritascentrum Mitte. Allein elf Frauen arbeiten ehrenamtlich für die Caritas St. Elisabeth, der Emmi Nederpelt seit 1989 vorsteht. Und sie alle packen auch ordentlich an – zum Beispiel, wenn es um zahlreiche Familienpakete der Bosnienhilfe geht.

Kraft für ihr umfangreiches Engagement zieht die 72-Jährige, seit 2007 in ihrer Pfarrei auch Vorsitzende der Caritas-Konferenzen Deutschland, aus ihrem Glauben. „Sonst könnte ich das alles nicht leisten. Ich bin auch dankbar, dass mein Mann das alles mitmacht.“ Sie sehe mitunter viel Elend, bekomme von den Menschen aber viel zurück. „Ein einfaches Danke“, sagt Emmi Nederpelt, „das reicht mir schon.“