Großenbaum.
Die Küche ist dicht. Erst nach den Herbstferien soll es in der Mensa der Gesamtschule Süd wieder richtiges Mittagessen geben. Warum gehe die Schule denn dann nicht auf sein Angebot ein, wundert sich jetzt Frank Schwarz, Duisburgs bekanntester Fertig-Gastronom. Mitte Juni bewarb er sich um die Verpflegung der Ganztagsschüler. Er habe keine Antwort bekommen, beschwert sich Schwarz und prangerte in einer E-Mail mit großem Verteiler Schule und Stadt an.
Eine Zusammenarbeit ist fraglich. Die Vorstellungen von Schwarz und der Stadt liegen weit auseinander. Das bestätigte am Montag Ralph Kalveram, Leiter des Amtes für schulische Bildung. „Das Essen für die Schüler soll vor Ort, in der Großküche, frisch zubereitet werden“, sagt er. Die Schule habe genügend Interessenten, wähle den geeigneten aus.
Genau das aber passt nicht in Schwarz’ Konzept. Er hat vor zweieinhalb Jahren eine neue Großküche in Kaßlerfeld eingerichtet und will wieder in die Schulversorgung einsteigen. Als Pächter der Ruhrorter Schifferbörse hatte er sich aus diesem Geschäft zurückgezogen. „Es gibt europaweit sehr strenge Hygiene-Standards für Großküchen“, sagt Schwarz. Für ihn sei nicht vorstellbar, eine zweite Großküche danach zu führen. Er bietet daher an, nur die so genannte Endgarstufe, das letzte Aufwärmen, nach dort zu verlegen.
Vize-Schulleiter entschuldigte sich
Amtsleiter Kalveram sieht im Betrieb der Schulküche keine Probleme. „Sie ist ja bislang auch nach den einschlägigen Vorschriften betrieben worden“, sagt er. Um das so kostengünstig wie möglich zu leisten, sei bei einem Ortstermin mit der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung abgestimmt worden, welches Inventar übernommen werden kann.
Caterer Frank Schwarz reibt sich auch an den Preisvorstellungen der Stadt, spricht von 2,10 Euro pro Mahlzeit. „Wenn sie die Tiere, die zur Fleischerzeugung gehalten werden, bei der Mast nicht quälen wollen, wenn sie regional einkaufen wollen, damit sie die Qualität im Blick haben, geht das nicht“, sagt er. Da seien 3,20 Euro schon die Schmerzgrenze.
Aber von einer Obergrenze von 2,10 Euro will Kalveram gar nichts wissen. „Dafür kriegt man nur Currywurst mit Pommes“, sagt er. All das werde erst demnächst Thema sein. Frank Schwarz möge sich weiter an die Schule halten.
Der Caterer korrigiert sich am Montagnachmittag. Vize-Gesamtschulleiter Ulrich Woschek habe sich bei ihm doch noch gemeldet, sagt er. Die Schule habe derart viele Angebote, müsse sich erst einen Überblick verschaffen.