Duisburg.

Die Zahl der Fälle von Raub oder Trickdiebstahl an Geldautomaten in Duisburg ist deutlich zurückgegangen: Seit Anfang September gab es noch exakt zwei solcher Straftaten.

Noch im August hatte die Polizei mit 21 Taten einen negativen Rekordwert seit Beginn der Erfassung registriert. Diese Zahlen nannte Kriminalhauptkommissar Willi Bücken, Leiter des Kriminalkommissariats (KK) 13, bei der Sitzung des Arbeitskreises Kriminalitätsvorbeugung am Dienstag im Rathaus. Nach zahlreichen polizeilichen Maßnahmen gegen den Täterkreis vermutet Bücken einen gewissen Verdrängungseffekt: „Viele der Täterfamilien sind weggezogen.“ Ganz von der Tagesordnung verschwunden sein dürfte das Thema trotzdem noch nicht.

Taten wurden immer brutaler

Seit April 2012 ist das KK 13 für diese Delikte zuständig. „Damals kam es zu einer bis zehn Taten pro Monat in Duisburg“, so Bücken. Die Täter wandten meistens den so genannten „Zetteltrick“ an, bei dem ein Täter das Bedienfeld des Geldautomaten verdeckte und den Kunden ablenkte, während ein Komplize das nutzte, um Bargeld zu ziehen. „Damals gehörten auch noch einige Jugendliche zum Täterkreis.“ Als aber klar wurde, dass sie strafmündig sind, tauchten laut Bücken fast nur noch Kinder unter 14 Jahren als Tatausführende auf.

Zwischen November 2012 und Februar 2013 gab es dann den ersten spürbaren Anstieg der Fallzahlen. Das steigerte sich bis zu besagtem Negativ-Höhepunkt im August auf 21 Taten in einem Monat. „Wir konnten 17 davon aufklären, sie wurden von nur sechs Personen begangen“, berichtet der Kommissariatsleiter. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Behörden gibt es inzwischen bundesweit 91 identifizierte Täter, denen zahlreiche Fälle zugeordnet werden konnten. „Insgesamt sprechen wir in Duisburg seit April 2012 über 83 Vorfälle plus fast noch einmal so viele, die von in Duisburg gemeldeten Personen in anderen Städten begangen wurden“, erklärte Bücken.

Eine Palette an Übergriffen

Auffällig war, dass die Taten zuletzt immer brutaler abliefen – vielleicht auch, weil die Bankkunden inzwischen das Vorgehen der Täter kannten. Die Palette der Übergriffe reichte vom Schubsen über Umreißen bis hin zum Bespucken.

Bei den ertappten Tätern handelte es sich laut Polizei ausschließlich um Personen aus Rumänien – größtenteils aus der Stadt Slobozia in der Walachei. „Und fast immer stecken Hintermänner hinter den Kindern, die sie losschicken“, so Bücken.