Duisburg. .

Dirk Rahmacher ist kein Typ, der lange zu Hause auf der Couch sitzen kann. Der 40-Jährige hat – mit Verlaub – Hummeln im Hintern, wie die Menschen in diesen Gefilden zu sagen pflegen. „Am liebsten habe ich immer was zu schrauben.“ Er hat sich deshalb 2007 ein besonderes altes Schätzchen zugelegt: einen Traktor Deutz 25.2.

„Der stand damals bei einer älteren Dame hier in Mündelheim in einer alten Garage herum, wurde immer weitervererbt und war seit 1992 nicht mehr in Betrieb“, erzählt Dirk Rahmacher. „Als Trecker von Kuckels Pitter ist er aber vielen heute noch ein Begriff.“

Sondermodell mit Heckhydraulik

Der frühere Eigentümer habe das Gefährt 1962 bei der Firma Klöckner-Hunboldt-Deutz in Köln neu gekauft. Wie viel der Trecker genau gekostet hat, weiß Dirk Rahmacher nicht. Aber er sei für damalige Verhältnisse schon sehr teuer gewesen. Schließlich handele es sich um ein Sondermodell mit Heckhydraulik und zwei Zapfwellen, die für zusätzlichen Antrieb für Geräte wie einen Saatgutverteiler sorgen.

„Kuckels Pitter hat damals in Mündelheim einen Bauernhof im Nebenerwerb betrieben und mit dem Traktor zwei kleine Felder bewirtschaftet“, erzählt Rahmacher. „Er ist damit auch zum Arzt und zum Einkaufen gefahren oder hat den Trecker auch mal anderen hiesigen Bauern ausgeliehen.“

Als Dirk Rahmacher vor sechs Jahren in den Besitz des alten Schätzchens kommt, ist es in keinem guten Zustand. Kein Tüv, total verrostet und mit Hühnerkot übersät. Nun bietet der gelernte Mess- und Regelmechaniker als Hausmeister der Gemeinschafts-Grundschule Im Reimel seit 2005 eine Technik-AG an, bringt den Trecker einfach mit und schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe.

Technik-AG bringt Traktor auf Vordermann

Die Kinder haben einerseits viel Spaß am Herumschrauben und Schleifen, andererseits kommt der Traktor so langsam auf Vordermann. „Die Kosten dafür hab ich natürlich privat getragen und die restlichen Arbeiten zusammen mit meinen Kindern erledigt. Den Motor musste ich allerdings überholen lassen“, erzählt der 40-Jährige, der insgesamt 4000 Euro in die Restauration steckt.

Zwei Jahre dauert es, bis der 20 PS starke, 1,4 Tonnen schwere und in Original-Deutz-Grün leuchtende Trecker als historische Zugmaschine zugelassen wurde. Mit dem alten Schätzchen unternimmt Dirk Rahmacher im Sommer mit seinen Kindern Ausflüge. „Im Winter kommen die Schlitten hinten dran. Und zwei Autos habe der Mündelheimer mit dem Gefährt auch schon aus dem Straßengraben gezogen. Er schwärmt: „Der Trecker ist robust, springt bei Wind und Wetter an und hat mich noch im Stich gelassen.“