Mündelheim. .
Die Stadtwerke Duisburg haben Mündelheim erneut als Standort für ein Windrad ins Gespräch gebracht. Ein Thema, das im Dorf gar nicht gut ankommt - wie stets, wenn Anwohner unmittelbar mit den Auswirkungen konfrontiert ist. Nicht nur Klaus Drechlser vom Bürgerverein ist strikt dagegen. „Unser Stadtteil ist auf Jahre hinweg schon genug belastet“.
Der Vorsitzende des Bürgervereins denkt an die Deichbaustelle, die sich mindestens sechs Jahre hinzieht und an den Ausbau der B288. „Falls die Autobahn denn tatsächlich kommt, kann man da sicher auch noch mal zehn Jahre veranschlagen.“
Erst einmal mit RWW verhandeln
Zur Zeit tappen die Mündelheimer noch im Dunkeln, im Windschatten sozusagen. Denn momentan prüfen die Stadtwerke erst einmal, ob der Standort im Rheinbogen überhaupt in Frage kommt. „Das Grundstück, welches in Betracht gezogen wird, befindet sich im Eigentum der RWW, der Rheinisch-Westfälischen-Wasserwerksgesellschaft. Eine mögliche Kooperation mit RWW wird derzeit in intensiven Gesprächen erörtert“, antwortet das Unternehmen auf eine Anfrage der Stadtteil-Redaktion.
Das Gelände im Rheinbogen in Richtung Rheinheim hält Bezirksbürgermeister Dietmar Eliaß für das einzige, das überhaupt geeignet sein könnte. „Es muss natürlich sorgfältig geprüft werden, ob die Abstände zur Bebauung stimmen, ob Anwohner durch Schlaggeräusche der Rotoren oder durch Beschattung beeinträchtigt werden“, fordert Eliaß.
Der Bezirkspolitiker, der übrigens selbst in Mündelheim wohnt, steht der Windenergie grundsätzlich positiv gegenüber - auch im eigenen Sprengel: „Wir können uns nicht verschließen, wenn wir Alternativ-Energie wollen. Dazu braucht man nun mal Grundstücke“.
Damit die Räder sich auch fleißig drehen, müssen sie den Wind aus rund 200 Höhe auffangen. Das würde bedeuten, dass sich ganz schön große Kolosse in den Mündelheimer Himmel strecken. Drechsler meint: „Das ist kontraproduktiv. Die Stadt will den Süden als attraktives Wohngebiet vermarkten. Mit solchen Riesen-Rädern macht man die Landschaft doch kaputt.“
Weit von Genehmigung entfernt
Noch ist nichts konkret, die Pläne befinden sich im Anfangsstadium. „Aktuell befindet sich das Projekt in einer frühen Prüfungsphase, noch vor der eigentlichen Analyse- und Planungsphase. Wir werden die Bürger bereits in dieser frühen Phase der Vorplanung umfassend informieren und auch eine Webseite online stellen“, so ein Sprecher der Stadtwerke. Das Unternehmen versichert in einen Gespräch mit der Redaktion, die Interessen der Bürger einzubeziehen. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir aber weit von einem Genehmigungsverfahren entfernt, da es noch keine Ergebnisse aus den Gesprächen mit der RWW gibt“, heißt es aus den Stadtwerken. Das Projekt Windrad steht also noch in den Sternen.