Duisburg. Der MSV Duisburg will bald ein Kaufangebot für das Stadion abgeben, sagte Vereins-Boss Kirmse bei einer Telefonaktion dieser Zeitung. Zu möglichen Partnern hält sich der Vorstandsvorsitzende aber noch zurück. Frühere Berechnungen legen einen Kaufpreis unterhalb von neun Millionen Euro nahe.

Der MSV Duisburg will Eigentümer der Arena werden. Das sagte der MSV-Vorstandsvorsitzende Udo Kirmse bei der Telefonaktion: „Wir werden in den nächsten Tagen ein Angebot für den Kauf des Stadions abgeben.“ Klar dürfte sein, dass der Verein einen solchen finanziellen Kraftakt aber nicht alleine stemmen kann.

Zu möglichen Partnern hält sich der MSV-Boss aber zurück: „Wir sind in den Endverhandlungen über die Käuferstruktur und darüber, wie der MSV daran beteiligt sein wird.“ Spekulationen, dass Sponsor Schauinslandreisen als derzeitiger Namensgeber der Arena einer der finanzkräftigen Partner für den Stadionkauf sein wird, schob Kirmse aber einen Riegel vor. „Das können Sie ausschließen. Schauinslandreisen ist ein wichtiger Unterstützter, aber nicht Investor für einen Stadionkauf.“

Auch die Zebra-Anleihe soll zur Unterstützung des Arena-Erwerbs dienen. Bekanntlich soll ein Fünftel der geplanten Einnahmen in Höhe von insgesamt fünf Millionen Euro dafür verwendet werden.

„Die damals festgelegte Miete können wir nicht finanzieren“

Die Stadionmiete ist und bleibt der Dreh- und Angelpunkt für das finanzielle Überleben des Vereins. „Die damals festgelegte Miete können wir nicht finanzieren, sie war schon in der Zweiten Liga nicht mehr zu tragen. Das Stadion wurde einfach unter anderen Voraussetzungen geplant“, sagte Kirmse.

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Von Ing Blazejewski, Dirk Retzlaff und Stephan Happel

Im Gläubiger-Moratorium wurde eine Lösung für die Arena zunächst zurückgestellt. Alle fälligen Mietzahlungen wurden bis zum Ende der laufenden Saison gestundet. Aber auch hier wird kein Weg daran vorbeiführen, dass die derzeitigen Stadiongesellschafter auf Geld verzichten müssen: Rund 18 Mio Euro an Krediten lasten noch auf der Arena.

Klar ist auch: Sollte die Arena den Eigentümer wechseln, wird der Verkaufspreis nur ein Bruchteil des gegenwärtigen Buchwertes von 28 Mio Euro betragen. Denn letztlich hängt der Preis von den Refinanzierungschancen ab. In der 3. Liga könnte der MSV beispielsweise nur eine Miete von 650.000 Euro zahlen.

Wie berichtet hatte der DVV-Konzern einen solchen Deal bereits durchgerechnet und kam auf einen Kaufpreis unterhalb von 9 Mio Euro — allerdings für ein Zweitliga-Szenario. Ob die Arena überhaupt den Besitzer wechselt, hängt nicht nur von den Schmerzgrenzen der jetzigen Stadiongesellschafter ab, sondern auch von der Zustimmung der kreditgebenden Bank und dem Land NRW als Bürgen.