Duisburg. .
Die künstlerische Welt von Sigrid Redhardt fügt sich auf wunderbare Weise zusammen. Ihre Bilder sind dabei aber mehr als die Summe ihrer Einzelteile.
Bereits vor 30 Jahren entdeckte die Düsseldorfer Malerin, die ihr Handwerk in den 70er Jahren unter anderem bei Joseph Beuys an der Düsseldorfer Kunstakademie erlernte, die Technik der Collage für sich. Und diese entwickelte sie stets weiter. „Collagiert und projiziert“ lautet dann auch der Titel ihrer aktuellen Ausstellung, die am Sonntag, 29. September, um 16 Uhr in der Cubus-Halle von Galeristin Claudia Schaefer im Kantpark eröffnet wird.
Zeitgeist heißt Redhardts Kunst willkommen
Sigrid Redhardts Bilderwelten und Kompositionen reduzieren sich aber keineswegs auf das kunstvolle Zusammenfügen von Fundstücken, Papierschnipseln oder Gegenständen, sondern sind als Collagen stets pure Malerei, die sie virtuos beherrscht. Schneiden, Zusammenfügen und das Füllen von Formen sowie das kreative Schichten von Papier sichern ihr ein reiches Gestaltungsfeld.
So begegnen dem Besucher in der lichtdurchfluteten Kunsthalle großformatige Motive aus dem Orient. Arbeitende Frauen und Kamele dominieren mit prächtiger Farbgebung beinahe folkloristisch den Raum. Waren solche Malereien in den „coolen 80er Jahren“ noch extrem verpönt, so hat sich der Zeitgeist für diese Bilderwelt heute wieder geöffnet.
Selbst überrascht von den eigenen Werken
Nebenan scheinen in kunstvoller Collagetechnik in mehreren Papier- und Farbschichten vereint, zwei archaisch anmutende Wilde miteinander zu kämpfen. Dabei geht es, so die Künstlerin, „immer um Figuren“, die als „Metaphern“ für eine nicht immer sofort erkennbare Bedeutung stehen können. Zusammen mit den Porträt-Serien im hinteren Raum der Kunsthalle sind es drei Werkgruppen, die Sigrid Redhardt hier in ihrer ersten Ausstellung auf Duisburger Stadtgebiet zeigt.
In ihren Porträt-Bildern einer jungen Frau, die als Hauptfigur zum Motiv im „Spiel zwischen Malerei und Fotografie“ steht, offenbart sich die Künstlerin als Meisterin der detailhaften Verfremdung: „Jedes Bild ist für mich selbst immer wieder eine Überraschung.“
„Zugewandt – abgewandt“ lautet der Titel einer weiteren Porträt-Serie mit Silhouetten und Profilbildern. Direkt nebenan werden dann auch ihre „Loops“ – das sind Videoprojektionen – gezeigt, die das Porträt-Thema von der medialen Seite beleuchten. Besucher, die sich dann auch noch ins oberste Stockwerk wagen, können zwischen den zeichnerischen Elementen eines gigantischen Wandbildes drei schöne Schwimmerinnen entdecken.