Duisburg. Der Duisburger Alen Letic kämpft für eine behindertengerechten Toilette in der Innenstadt. Seit fast zwei Jahren sammelt er Spenden und versucht, Politik und Verwaltung von der Notwendigkeit zu überzeugen. Nun wurde ein gemeinsamer Antrag vorgelegt - es wird nach einem alternativen Standort gesucht.
Alen Letic lässt nicht locker und kämpft weiter für eine behindertengerechte öffentliche, 24 Stunden täglich zugängliche Toilettenanlage in der Stadtmitte. Seit mittlerweile fast zwei Jahren versucht er, Spenden zu sammeln und Politik und Verwaltung davon zu überzeugen, wie notwendig sie ist. Am Donnerstag wird in der Bezirksvertretung das Thema gleich zweimal diskutiert werden.
Da ist zunächst der Bürgerantrag, den Alen Letic gestellt hat. Doch seinen Antrag, zwischen Landgericht und Sparkasse eine behindertengerechte Toilettenanlage zu errichten, lehnt die Verwaltung ab. Zum einen mit dem Hinweis auf das denkmalgeschützte Gerichtsgebäude. Zwar werde an dieser Stelle zeitweise bei Veranstaltungen in der Innenstadt eine transportable Toilettenanlage aufgestellt, eine fest installierte Toilettenanlage würde jedoch dauerhaft das Erscheinungsbild des Denkmals einschränken. Zum anderen würde ein Teil der Verkehrsfläche der Landgerichtsstraße wegfallen, was rechtlich nur möglich sei, wenn die Straßenfläche nicht mehr benötigt werde.
Gemeinsamer Antrag der Grünen und Linken
Nun liegt jedoch ein gemeinsamer Antrag der Grünen und der Linken vor: Die Verwaltung soll prüfen, ob ein alternativer Standort in Frage kommt. Wenn CDU und SPD den Antrag unterstützen, kann die Verwaltung handeln.
„Die Stadt ist durchaus bereits, sich mit uns zusammenzusetzen, um nach einem neuen Standort zu suchen“, so Alen Letic am Montag. Eine Möglichkeit sehen er und seine Mitstreiter Tamara Schmatta und René Müller am Kuhtor. Jedenfalls müsse die Toilettenanlage für Behinderte rund um die Uhr erreichbar sein. Was nicht heiße, dass sie mit Personal besetzt sein muss. Wie bei einer ähnlichen Anlage im Hauptbahnhof könne der Zutritt einen Euro kosten. Für Behinderte gebe es einen „Euro-Schlüssel“, durch den jederzeit auch ohne Kleingeld der Zutritt möglich sei, erklärt die Neudorferin Tamara Schmatta, die ebenfalls auf einen Rollstuhl angewiesen ist.
Veranstaltung "Duisburg bewegt sich"
Bei der Veranstaltung „Duisburg bewegt sich“ warb das Trio für an den Infoständen der Parteien und den Bürgern für das Projekt. „Wir haben positive Resonanz erhalten.“ Dass für Rollstuhlfahrer die Toilettenanlage im Hauptbahnhof keine wirkliche Alternative ist, wenn man in der Innenstadt unterwegs ist, sei offensichtlich: Sie sei zu weit weg, wenn es dringend wird. „Ein zentrale Standort ist wichtig, das wollen wir auch durchsetzen.“ In nächster Zeit soll ein Verein gegründet werden. Er ist Voraussetzung, dass Organisationen wie die „Aktion Mensch“ das Vorhaben finanziell unterstützen.