Meiderich-Berg. . Auf dem Spielplatz Im Binnendahl in Meiderich-Berg stinkt es zum Himmel. Die Stimmung der Anwohner pendelt zwischen Wut, Resignation und Angst

Eigentlich ist es ein schmucker Spielplatz an der Ecke Bergstraße/Im Binnendahl.

Die Kieswege, die durch die kleine, grüne Insel in Sichtweite der längst entweihten St.-Matthias-Kirche führen, wirken ebenso gepflegt wie die modernen Spielgeräte, deren blanke Stahlteile an diesem Freitagnachmittag in der Sonne blitzen. Sobald der Wind dreht, stinkt es jedoch bestialisch.

Rund ein Dutzend Kinder spielen in den frühen Nachmittagsstunden hier. Einige wirken sehr ungepflegt. Die Kinder feixen und streiten in rumänischer Sprache und rennen quirlig umher.

Nah an den Gebüschen, die den Spielplatz säumen, liegt und stinkt das, was diesem Spielplatz derzeit nachrichtliche Relevanz verleiht: Gleich mehrere Haufen menschlicher Exkremente und benutztes Toilettenpapier – die Kinder laufen fröhlich daran vorbei. Je genauer der Blick auf die Wege, desto größer der Ekel: Wo immer der Weg am und um den Spielplatz nicht offen einsehbar ist, das gleiche Bild: Stinkende menschliche Hinterlassenschaften, gesäumt von hunderten Fäkal-Fliegen.

Ganz offensichtlich verrichten gleich mehrere Menschen regelmäßig ihre Notdurft in der kleinen Parkanlage und auf den angrenzenden Spazierwegen.

Dies sagten auch die Anwohner, die unsere Redaktion auf den Missstand aufmerksam machten. Die potenziellen Verursacher nannte das Ehepaar, das aus Angst um seine Sicherheit nicht namentlich genannt werden will, gleich mit: „Das sind Rumänen, die im Auto neben dem Spielplatz übernachten.“

Scheibe an Haus eingeworfen

Die alteingesessenen Anwohner, schreibt das Ehepaar, das schon lange in Meiderich-Berg wohnt, weisen – wie andere Anwohner auch – auf zwei Häuser im Kreuzungsbereich Berg- und Stahlstraße hin: „Da wohnen seit Jahresbeginn rumänische Clans.“ Die „Camper“, die teilweise seit Wochen am Parkplatz übernachteten, seien Freunde oder verwandte der dort ansässigen Zuwanderer. Anwohner hätten mehrfach im Gespräch versucht, die betreffenden Personen für das Problem zu sensibilisieren: „Einer Nachbarin wurde daraufhin massiv gedroht. Ihr wurde eine Fensterscheibe am Haus eingeworfen.“

Ein paar Meter die Bergstraße hinauf, schräg gegenüber vom längst geschlossenen St.-Matthias-Kindergarten, hat der Verein Bürger helfen Bürgern ein Büro. Der Eingang mit Raucherecke ist ein Treffpunkt für die Nachbarschaft. Hier will niemand einen Fuß mehr auf den Spielplatz setzen: „Windeln, Müll – hier wird alles in der Gegend herum geworfen. Und wenn du die Rumänen darauf ansprichst, drohen dir direkt zwei, drei Männer Prügel an.“

Selbst Manfred Kuklinski, der, wie er sagt, Küster der katholischen Gemeinde St. Matthias war und zuvor im Hagenshof als Streetworker gearbeitet habe, hat so etwas noch nicht erlebt: „Ich bin immer mit den Leuten klar gekommen“, sagt der 68-Jährige, „aber was hier seit Jahresbeginn ab geht, schlägt alles.“

Eine Sprecherin der Stadt nahm die Schilderungen der Zustände beunruhigt zur Kenntnis: „Wir werden uns so schnell wie möglich vor Ort ein Bild von der Lage machen. Das Verrichten der Notdurft in der Öffentlichkeit könne mit bis zu 1000 Eur bestraft werden. Die Bürger sollten sich bei Problemen oder Drohungen sofort an Ordnungsamt oder Polizei wenden.