Thyssen-Krupp Steel in Duisburg sortiert unseriöse Fremdfirmen aus
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Duisburg. Arbeitssicherheit und Menschenwürde sollen künftig ganz groß geschrieben werden. Daher sollen Unternehmen, die für Thyssen-Krupp Steel in Duisburg arbeiten, stärker unter die Lupe genommen werden - „Gnadenlos“ verspricht Arbeitsdirektor Thomas Schlenz. Eine Firma ist bereits rausgeflogen.
Die erste Firma ist schon rausgeflogen bei Thyssen-Krupp Steel – eine Folge des härteren Vorgehens gegen Unternehmen, die es mit der Fürsorge für ihre Mitarbeiter nicht so eng sehen. „Gnadenlos“ werde man Fremdfirmen unter die Lupe nehmen, verspricht Arbeitsdirektor Thomas Schlenz.
Arbeitssicherheit ist ein Stichwort, Menschenwürde ein anderes, beide sollen künftig ganz groß geschrieben werden, wenn es um Unternehmen geht, die für Thyssen-Krupp auf dem Gelände der Hütte arbeiten.
Seit fünf Jahren gegen Leiharbeit
Die Unfallhäufigkeit sei bei Leiharbeitern „signifikant höher“ als bei Stammbeschäftigten, heißt es beim Betriebsrat. Die Runde gemacht hat auch die Klage eines Kollegen, der wegen dreckiger Kleidung aus der Bahn geflogen war – weil sein Arbeitgeber auf die Mitarbeiter-Dusche meinte verzichten zu können.
„Darunter sind sehr viele seriöse Firmen, das ist nicht alles problematisch“, sagt Dzudzek. Aber es gebe eben auch Fälle, in denen Arbeitnehmer mehrere Schichten hintereinander leisten müssten oder weniger als sieben Euro pro Stunde verdienten. Und es gebe Firmen, die ihre Mitarbeiter auf dem „Arbeitsstrich“ in Hochfeld rekrutierten oder Mitarbeiter im Rentenalter beschäftigten. In der Belegschaft sei von einer „Ü 70-Truppe“ die Rede.
Jugend forscht bei ThyssenKrupp
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Inzwischen habe sich aber die Haltung des Steel-Vorstandes geändert, trotzdem verschwänden die Missstände aber nicht über Nacht. Dafür sei das Werk zu groß und mit Beschäftigungen der kritisierten Art auch zu viel Geld zu verdienen.
Vorwürfe werden überprüft
Der Thyssen-Krupp-Betriebsrat sieht schon lange genau auf Arbeitsbedingungen bei Fremdfirmen im Werk. Vorsitzender Günter Back: „Da haben wir eine moralische und ethische Verpflichtung.“ So unterstütze man die Gründung von Betriebsräten bei den Firmen von außen und sorge für gegenseitige Hilfe und Information.
Man gehe Hinweise auf Missstände aus der Belegschaft oder von IG Metall-Vertrauensleuten konsequent nach und arbeite mit dem Zoll zusammen, sagt Schlenz. Erste Razzien habe es bereits gegeben. Würden Missstände bei Firmen gefunden, drohten Maßnahmen „bis hin zum Beschäftigungsverbot“.
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