Duisburg. Nach 10.300 Kilometern Reise erreichte ein Container-Zug aus China sein Ziel: Das Logport-Gelände in Duisburg-Rheinhausen. Begleitet von einem 31-köpfigen Tross chinesischer Journalisten machte sich der Zug 16 Tage zuvor, beladen mit Elektronik-Bauteilen, im chinesischen Chongqing auf den Weg.
Böller, Lametta, Gongschläge und Drachentänzer: Großer Bahnhof für einen Zug, der gestern im Schlendertempo sein Ziel, das Logport-Gelände, erreichte. Nach 10.300 Kilometer lief ein Container-Zug aus China ein, nach 10.300 Kilometern Fahrt in 16 Tagen und einer Begleitung, die spektakulärer war als die schon spektakuläre eurasische Strecke.
Ein 31-köpfiger Tross chinesischer Journalisten aller Medien von Print über TV bis Twitter hatte den Transport nämlich begleitet, ausgerüstet mit acht Limousinen und einem Kleintransporter, und täglich über die neue Seidenstraße berichtet, über die Waren aus Fernost bis Duisburg-West gelangen.
Start im fernen Chongqing
Elektronik-Bauteile enthielten die 40-Fuß-Container, die gestern die letzten Meter vom Logport-Bahnhof zum „D3T“-Terminal von einer Duisport-Rail-Diesellok gebracht wurden. Gestartet sind Zug und Reporter in Chongqing, der größten Stadt der Welt mit knapp 32 Millionen Einwohnern und ungefähr der Fläche Österreichs, und laut Hafen-Chef Erich Staake einer der dynamischsten Wirtschaftsstandorte im aufstrebenden China. Anschließend ging’s im Reich der Mitte Richtung Norden, dann quer durch Kasachstan, über Duisburgs Partnerstadt Perm eine weitere Riesenstrecke durch Russland, bevor als deutlich kleinere Etappen „nur noch“ Weißrussland, Polen und Deutschland zu durchqueren waren. Zweimal stand Spurwechsel an, weil im Bereich der früheren Sowjetunion der Abstand zwischen den Schienen größer ist als in China oder Deutschland..
„Der Zug ist doppelt so schnell wie der Transport auf dem Seeweg, aber nur halb so teuer wie die Luftfracht. Auf chinesischer Seite wird er bereits als neue Seidenstraße bezeichnet“, sagte Hafen-Chef Erich Staake, der zusammen mit Oberbürgermeister Sören Link die Gäste aus China begrüßte.
Deutsch-chinesische Bahnverbindung
Seit 2011s gibt es diese deutsch-chinesische Bahnverbindung, dreimal wöchentlich geht ein Zug mit Containern auf die Fernreise. Deutschlands größter Hafen in Hamburg ist erst unlängst auf den Zug mit dem Schienenverkehr nach Fernost aufgesprungen .
Die inzwischen bewährte Verbindung habe das internationale Netzwerk Duisports erweitert, erklärte Staake weiter: „Der Hafen rückt dadurch noch stärker in den Blickpunkt globaler Lieferketten, stärkt Duisburg als führenden Logistikstandort und wirkt sich perspektivisch positiv auf die Beschäftigung aus.
Für Daoyi Ding vom Informationsbüro in Chongqing bietet die Zugverbindung „unheimliche Möglichkeiten in Bezug auf den kulturellen und wirtschaftlichen Austausch zwischen China und Europa“.