Duisburg. Bislang haben Duisburgs Eltern für 221 Kinder einen Antrag auf Betreuungsgeld gestellt. Etwa 20 Prozent der Anträge musste die Stadt ablehnen. Häufig waren die Kinder schon zu alt. In ganz NRW liegt die Ablehnungsquote sogar bei 31 Prozent.

Für 221 Kinder haben Eltern in Duisburg Betreuungsgeld beantragt. Jeder fünfte Antrag wurde bislang abgelehnt. Duisburg liegt damit unter dem Landesschnitt. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung wurden in Nordrhein-Westfalen rund 31 Prozent der Anträge nicht akzeptiert.

Als Hauptgrund für eine Ablehnung nennt die Stadt das Alter der Kinder. Einige Eltern haben einen Antrag gestellt, obwohl ihr Nachwuchs vor dem Stichtag geboren wurde. Längst nicht für jedes der aktuell 8270 Duisburger Kinder im Alter von 1 oder 2 Jahren gibt es nämlich die 100 Euro monatlich. Nur die Eltern deren Kindern ab dem 1. August 2012 geboren wurden und die kein Elterngeld erhalten, können die Leistung bekommen. Und auch nur dann, wenn sie keinen öffentlich-rechtlichen Betreuungsplatz für ihr Kind haben.

Familienförderung in der Kritik

Elterngeld wird für längstens 14 Monate gezahlt. In der Regel besteht erst nach dessen Wegfall Anspruch auf Betreuungsgeld. Die Stadt rechnet deswegen mit einer steigenden Nachfrage in den kommenden Monaten. Ab dem 1. Oktober „sind es etwa 300 Kinder jeden Monat die den Anspruch auf Betreuungsgeld dann erfüllen, wenn sie keine öffentliche Betreuung in Anspruch nehmen“, heißt es aus dem Rathaus. Auch viele der aktuellen Anträge seien auf diesen Zeitraum gerichtet.

In der Innenpolitik gab es beim Thema Betreuungsgeld heftigen Streit. Kritiker bezeichneten die Finanzleistung als „Herdprämie“. SPD-Politikerin Bärbel Bas nannte das Betreuungsgeld unverantwortlich: „Es hält Kinder von frühkindlicher Bildung und Frauen von ihren Chancen auf dem Arbeitsmarkt fern.“ Sie forderte, das Geld lieber in den Ausbau von Kita-Plätzen zu stecken.

Einen Zusammenhang zwischen Betreuungsgeld und Platzangebot sieht die Stadtverwaltung „eher nicht“. Zumindest bislang sei jedem, der einen Platz gesucht hat, auch einer angeboten worden.