Duisburg. . Duisburg zahlt Tagesmüttern je nach Ausbildung 4 bis 5 Euro pro Kind und Stunde. Diese Bezahlung sei, so Dezernent Thomas Krützberg, deutlich höher als in anderen Kommunen und ein angemessener Lohn. Mit einer besseren Bezahlung können Tagesmütter in Duisburg nicht rechnen.

Mehr Geld sollen künftig Tagesmütter in Nordrhein-Westfalen bekommen. Da waren sich alle Fraktionen im Familienausschuss des Landtages einig. SPD und Grüne empfahlen gar einen Mindestlohn von 5,50 € pro Stunde und Kind.

Eine gesetzliche Vorgabe indes lehnten beide Parteien ab, weil die Kommunen dann zusätzliche Ansprüche an die Landeskasse stellen könnten. Stattdessen meinte SPD-Sozialexperte Wolfgang Jörg, dass sich die Kommunen als Verantwortliche auf den Mindestlohn verständigen könnten. Da wird Duisburg nicht mitmachen.

Besser als andere Kommunen

„Ich denke nicht, dass wir in der Bezahlung unserer Tagesmütter und -väter noch höher gehen können“, bezieht Thomas Krützberg, Dezernent für Familie, Bildung und Kultur, klar Stellung zu diesem Thema. „Wir haben etwa 600 Tagespflegepersonen, die uns bei der Kinderbetreuung helfen. Und die haben wir bereits vor vier Jahren auf bessere finanzielle Füße gestellt als andere Kommunen.“ Während die Spanne der Bezahlung für Tagesmütter in NRW zwischen 1,90 und 5,50 € pro Kind und Stunde liegt, zahlt Duisburg je nach Ausbildung 4 bis 5 Euro.

„Wer eine pädagogische Ausbildung oder eine Qualifizierung nach den Vorgaben des Deutschen Jugendinstituts in München vorweisen kann, erhält 4 Euro pro Kind und Stunde. Wer beides mitbringt erhält 5 Euro“, listet Krützberg auf. Zudem bestehe auch noch die Möglichkeit 6 Euro pro Kind und Stunde zu verdienen, wenn ein besonderer Betreuungsbedarf besteht, etwa bei geistig oder körperlich behinderten Kindern. Krützberg. „Wir haben solche Tagesmütter, aber sie sind auf diesem Gebiet kaum im Einsatz, weil diese Kinder in der Regel institutionell betreut werden.“

Mit dieser Bezahlung liege Duisburg immer noch deutlich höher als andere Kommunen, so Krützberg: „Ich denke, dass ist ein angemessener Lohn.“

1060 Tagespflegeplätze für Kinder unter drei Jahren

Derzeit gibt es in Duisburg 1060 Tagespflegeplätze für Kinder unter drei Jahren (135 für Kinder, die jünger als ein Jahr sind, 925 für ein- und zweijährige Kinder). Zuzüglich der 2.115 für 2013/14 gemeldeten Plätze für Kinder unter drei Jahren, kommt Duisburg laut Krützberg auf eine Versorgungsquote von 37 Prozent. Das reicht nicht aus, wenn in gut sechs Wochen der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Unter-Dreijährige in NRW in Kraft tritt.

Gemessen an den notwendigen Plätzen, liegt das Defizit bei 599 Plätzen. Auch hier können mehr Tagesmütter helfen. „Wir suchen immer weitere Kräfte für die Kindertagespflege und bilden auch weiter aus“, sagt Krützberg. Jährlich werden etwa 120 Tagespflegekräfte durch die Bildungsträger in Duisburg ausgebildet und erhalten nach der Eignungsprüfung eine Zulassung vom Jugendamt.

Der Qualifizierungskurs umfasst 160 Stunden, mit abgeschlossener pädagogischer Ausbildung 80 Stunden. Angeboten werden die Kurse auch von der Awo und der VHS. Wer sich dafür interessiert, sollte sich an diese Institutionen wenden. Auskunft über die Voraussetzungen gibt es auch im Internet, Stichwort „Tagespflegebörse Duisburg“.