Duisburg. In Duisburg steigt die Zahl der Kleinstgruppen als Kita-Alternative und ist bei Eltern beliebt. Aktuell sind beim Jugendamt, das auch die Kinder vermittelt, 755 Tagesmütter registriert.

„Wir sind bis Ende 2014 ausgebucht und nehmen erst ab 2015 neue Kinder an.“ Die beiden Tagesmütter Nicole Laakmann und Jutta Mathias können sich über Mangel an Kundschaft für ihre „Buddelkiste“ nicht beklagen. Neun Kinder unter drei Jahren betreuen sie an der Gabrielstraße in Neudorf von 7 bis 15 Uhr. Einrichtungen wie die Buddelkiste heißen offiziell „Großtagespflegestellen“ - und Eltern schätzen sie.

So verwundert es nicht, dass die Zahl der Großtagespflegestellen in Duisburg kontinuierlich wächst. Von 29 im März 2011 auf 45 zur Zeit. Einer der Vorteile liegt auf der Hand: Fällt eine Pflegekraft zum Beispiel wegen Grippe aus, stehen die Eltern nicht sofort im Regen, weil noch andere Pflegekräfte in der Einrichtung sich um die Kinder kümmern können.

Überhaupt steigt die Zahl der Kinder, die in Tagespflege betreut werden, ständig an. Vor allem auch mit Blick auf den Rechtsanspruch auf die Betreuung für unter Dreijährige. Die Linke hatte nach der Entwicklung der Kindertagespflege in Duisburg gefragt und die Antworten der Verwaltung zeigen einen eindeutigen Trend.

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Die meisten Tagesmütter (461) betreuen die Kinder im eigenen Haushalt, einige (124) kommen aber auch in die Familien der Kinder und weitere (167) betreuen die Kinder in angemieteten Räumen.

Reich werden Tagesmütter nicht. In Duisburg erhalten alle zertifizierten Tagespflegepersonen vier Euro pro Betreuungsstunde, bei abgeschlossener pädagogischer Ausbildung plus Zertifikat erhöht sich der Stundenlohn auf fünf Euro. Grundsätzlich sind die Tagesmütter selbstständig tätig, das Jugendamt ist gesetzlich verpflichtet, den Beitrag zur Unfallversicherung zu erstatten, anteilige Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung und anteilige Beiträge zur Altersversorgung zu zahlen.

Laut Stadtverwaltung kommt eine Vollzeittagesmutter bei der Betreuung von fünf Kindern und 39 Wochenstunden ungefähr auf das monatliche Bruttoeinkommen einer pädagogischen Fachkraft in einer Kindertageseinrichtung.