Duisburg-Nord. . Der Bunte Kreis Duisburg bietet den Eltern schwer kranker Kinder im Norden dann Unterstützung, wenn sie am dringendsten benötigt wird. Sagt Diplom-Sozialpädagogin Veronika Breer

Ein Schicksalsschlag, der die Lebensentwürfe, und Pläne der Eltern auf den Kopf stellt: Ein Kind wird geboren und es wird krank geboren, sogar schwer krank.

Dass dann neben der akuten medizinischen Versorgung des Säuglings das ganze Leben der Eltern neu geordnet werden, dem Rhythmus von Arztbesuchen, Therapien und der damit verbundenen Bürokratie angepasst werden muss – dass weiß Veronika Breer nur zu genau.

Denn für den Bunten Kreis Duisburg e.V. betreut die Diplom-Sozialpädagogin gemeinsam mit ihren sechs Kolleginnen Familien mit schwer kranken Kindern. In den vergangenen anderthalb Jahren allein rund 70 im Duisburger Norden.

„Wenn die Kinder das Krankenhaus verlassen, entscheiden die Ärzte, ob eine Folgebetreuung durch den Bunten Kreis sinnvoll ist“, sagt Veronika Breer, „und verordnen diese dann gegebenenfalls.“

Anschließend würde die Betreuung, die meist auf drei Monate angelegt sei, sofort beginnen: „Es ist ganz wichtig, die Familie in dieser Phase aufzufangen und zu entlasten.“

Die Frauen des Bunten Kreises unterstützen und beraten die Eltern in der Folge intensiv: „Wir nehmen ihnen Papierkram ab, wie etwa die Verhandlungen mit Krankenkassen, wir buchen und begleiten Therapien für das Kind“, sagt die Mutter einer Tochter, die in Rheinhausen heimisch ist, „und wir nehmen uns Zeit zum Reden. Das ist ganz wichtig, gerade was die Mutter angeht.“ Der Verein, sagt Breer, bemühe sich auch, die betreuten Eltern untereinander zu vernetzen.

Oft treffen die Beraterinnen in den Familien auf Probleme, die Betreuung des Kindes erschweren: „Gleich muss ich zu einer Familie, deren Kind nicht krankenversichert ist, schwer krank ist und noch dazu Probleme mit dem Aufenthaltstitel in Deutschland hat.“

Es sei aber nicht so, dass nur sozial schwache Familien vom Bunten Kreis unterstützt würden: „Wir hatten einmal ein Ärzte-Ehepaar. Als die in der Situation waren, hatten sie dieselben Probleme wie alle anderen Eltern auch, denen so etwas passiert.“

Sie liebe ihren Job, sagt Veronika Breer. Trotz der schweren Schicksale? „Natürlich ist es schwer, das Leiden eines Kindes, einer ganzen Familie nicht an sich heran zu lassen. Aber wir sind schließlich da, um ein Helfer-Netz zu knüpfen.“