Kreative Nachttanz-Demo für soziokulturelles Zentrum in Duisburg
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Duisburg. Seit Jahren sind Gruppen wie „DU it yourself“ oder „Mustermensch“ in Duisburg aktiv, um ein soziokulturelles Zentrum zu etablieren. Freitagabend ziehen deshalb 300 Menschen bei der „Nachttanzdemo“ vom Bahnhof über Hochfeld zum Rathaus. Bei Gesprächen zeigte sich Kulturdezernent Krützberg offen für so ein Zentrum.
Gäbe es ein soziokulturelles Zentrum in Duisburg, hätten sie nicht im Regen tanzen müssen – so könnte die kurze Bilanz der Duisburger „Nachttanzdemo“ lauten. Rund 300 Menschen kamen nun zum dritten Mal zusammen und zogen vom Hauptbahnhof bis nach Hochfeld und weiter zum Rathaus.
Die Demo-Teilnehmer verlegten sich auf kreativen Protest, hatten sich Perücken übergestülpt, waren maskiert und hatten Instrumente mitgebracht. Auf den Plakaten wurde beispielsweise „mehr Bass“ gefordert. Auch wenn es den Anschein hatte, betonte man gleich in der ersten Rede des Abends, dass man die Aktion „nicht zum Spaß“ mache, sondern um der „Forderung an die Verantwortlichen der Stadt Nachdruck“ zu verleihen: „Gebt uns einen Raum für ein Zentrum, ihr habt genug leerstehende Gebäude!“
Ort für unkommerziell kulturelle, soziale und politische Aktivitäten
Darin soll aber auch nicht nur getanzt werden, wenn es draußen regnet. Man suche einen „Ort, an dem Menschen die Möglichkeit haben, gemeinsam selbstverwaltet und unkommerziell kulturelle, soziale und politische Aktivitäten zu entwickeln oder auch einfach nur ihre Freizeit zu verbringen“.
Treffen an jedem ersten Donnerstag im Monat
„Kultur ist nicht nur zum Konsumieren da“, lautet das Motto der Macher von „DUityourself“. Wer sich anschließen möchte, hat dazu einmal im Monat die Gelegenheit.
An jedem ersten Donnerstag in Monat treffen sich Kulturinteressierte in der „Heimat Hochfeld“ (Gerokstraße/Ecke Eigenstraße).
Seit Jahren sind Gruppen wie „DUiy“ oder „Mustermensch“ auf der Suche nach einem solchen Ort, suchen auch immer wieder den Kontakt mit der Stadt. „Und nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Wir wollen kein Geld von der Stadt, das sie bekanntlich nicht hat“, wurde auf der Demo betont. „Wir meinen allerdings, dass es dieser Stadt möglich sein muss, einen Raum zur Verfügung zu stellen, der als soziokulturelles Zentrum genutzt werden kann.“
Noch vor Kurzem habe man, erklärte die Gruppe „DU it yourself“, mit dem neuen Kulturdezernenten Thomas Krützberg gesprochen und sei dabei auf offene Ohren gestoßen. „Von seiner Seite gibt es die Zusage, uns bei der Suche nach einem Gebäude aktiv zu unterstützen“, bereits im Oktober möchte man gemeinsam mögliche Objekte besichtigen.
Nachttanz-Demo in Duisburg
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Selbstkritische Töne
Doch auch selbstkritische Töne waren am Freitagabend zu hören. In den vergangenen drei Jahren, in denen zum Beispiel mit den „Nachttanzdemos“ für ein soziokulturelles Zentrum demonstriert wurde, sei der Kreis der Aktiven „nicht unbedingt größer geworden“. Die jedoch widerspreche der Idee von „DU it Yourself“. Die Gruppe wolle nicht für andere, sondern mit anderen gemeinsam „etwas bewegen“. Mehr Informationen im Internet gibt es auf www.duityourself.org.
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