Duisburg. . Die Initiative „DU it yourself“, die im Dezember 2011 die leer stehende Schule in Duisburg-Laar besetzt hatte, kämpft weiter für ein soziokulturelles Zentrum in der Stadt. Am 1. Juni rufen die Aktivisten deshalb zu einer Nachttanzdemo auf, die ab 19 Uhr vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt nach Hochfeld zieht.

Mit der Besetzung einer leer stehenden Schule im Duisburger Stadtteil Laar hatte die Initiative „DU it yourself“ im Dezember vergangenen Jahres für viel Aufsehen - auch über die Stadtgrenzen hinaus - gesorgt. Denn die Aktion, die der Etablierung eines soziokulturellen Zentrums in der Stadt dienen sollte, wurde unsanft beendet. Die Polizei rückte an, bevor es zur Räumung kam, verließen die Besetzer das alte Schulgebäude.

Damals hatte Uwe Rohde, Geschäftsführer des städtischen Immobilien-Managements, den Aktivisten Gesprächsbereitschaft signalisiert. Passiert sei seitdem von Seiten der Stadt aber nichts mehr, so der Vorwurf. „Verwaltung und Politik scheinen seit Jahren zu versuchen, jede Forderung nach einem unabhängigen Zentrum auszusitzen“, kritisiert „DU it yourself“-Sprecherin Karolin Scholz.

Demo beginnt um 19 Uhr am Hauptbahnhof

Das ist auch der Grund, weshalb „DU it yourself“ am 1. Juni jetzt erneut zu einer Nachttanzdemo auf dem Bahnhofsvorplatz aufruft. Bei der ersten Auflage im April 2911 hatten nach eigenen Angaben der Organisatoren seinerzeit mehr als 600 Menschen teilgenommen. Und auch die aktuelle Demo, die ab 19 Uhr auf dem Portsmouth-Platz beginnt, soll eine ähnliche Größenordnung haben. Bei Facebook haben zumindest schon 566 Nutzer ihre Teilnahme zugesagt. Vom Bahnhof soll es dann mit mehreren Wagen und einem kleinen Kulturprogramm durch die Innenstadt in Richtung Hochfeld gehen. Der Aufmarsch endet dann an der Pauluskirche in Hochfeld.

Mit dieser zweiten Demo wollen die Aktivisten von „DU it yourself“ ihre Forderung nach einem unabhängigen und nicht kommerziellen sozio-kulturellen Zentrum erneuern - ähnlich dem in der Region bekannten Autonomen Zentrum (AZ) in Mülheim. Aber auch wollen sie auf mit dem Demonstrationsmotto „Für mehr Bewegung in einer stehenden Stadt“ auch auf die aus ihrer Sicht problematische Stadtentwicklung aufmerksam machen: „In Duisburg wird ein Einkaufszentrum nach dem anderen gebaut. Gleichzeitig wird das kulturelle Angebot aber immer schlechter und es gibt, insbesondere für junge und arme Menschen, kaum Räume in denen diese sich entfalten können“, so Karolin Scholz.