Duisburg. . Die Bürgerinitaitive für das Kombibad in Homberg hat fast 16.000 Unterschriften gesammelt, damit das Bad erhalten bleibt. Davon beeindruckt, schwenkt nun auch die Duisburger SPD schwenkt um und will den Schließungsbeschluss im Rat kippen. Die CDU wertet diese Umkehr als Wahlkampfmanöver.
Die Nachricht sickerte bei einer Abendveranstaltung zu den Zukunftsplänen für das Homberger Kombibad am Donnerstagabend durch: Auch die SPD schwenkt jetzt um und will den Schließungsbeschluss für das Homberger Kombibad kippen.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Herbert Mettler bestätigte gegenüber der WAZ den einstimmigen Beschluss der Fraktion vom Mittwochabend, den der Homberger Bundestagskandidat Mahmut Özdemir am Donnerstag der Bürgerinitiative schon „gesteckt“ hatte: Ja, auch die SPD rückt jetzt von dem Ratsbeschluss zur Aufgabe des Kombibades ab und will andere Möglichkeiten als die Schließung überdenken. „Wir nehmen die Bürger ernst“, meint Mettler mit Blick auf den Einwohnerantrag den die Bürgerinitiative am Montag im Rat einbringen wird. 15.784 gültige Unterschriften stärken der Initiative den Rücken.
Haushaltssanierungsplan ist nicht in Stein gemeißelt
„Der Haushaltssanierungsplan ist nicht in Stein gemeißelt“, räumt Mettler ein, schränkt aber zugleich ein: „Die Sparmaßnahme kann nicht ersatzlos gestrichen werden“. Also muss für die anvisierten rund 480 000 Euro, die die Schließung des Freibades und die Übernahme des Hallenbades durch den Schwimmclub DSSC bringen sollte, eine Gegenfinanzierung gesucht werden. Die Ratsbündnispartner der SPD, Grüne und Linke waren schon vorher mit Aussagen aus den Parteien von dem Aus für das Homberger Bad abgerückt.
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Michael Horz von der Bürgerinitiative freut sich zwar über die Wende bei der SPD, bleibt aber skeptisch: „Der Eid ist noch nicht geleistet“, will er verbindliche Ratsbeschlüsse abwarten. So soll es auch bei der geplanten Protestkundgebung am Montag vor der Ratssitzung ab 15 Uhr bleiben. Zugleich will die Initiative Vorschläge öffentlich machen, wie das Kombibad attraktiver gemacht werden kann und Kosten gesenkt werden können.
CDU kritisiert SPD für „durchsichtiges Wahlkampfmanöver“
Die CDU bezeichnet die Wende der SPD als „durchsichtiges Wahlkampfmanöver“ für den Homberger SPD-Bundestagskandidaten Özdemir. Kurz vor der Bundestagswahl vollziehe sie eine 180-Grad-Wende. „Grundsätzlich begrüße ich natürlich das neue Interesse am Kombibad und freue mich, dass die SPD nun der Position unserer Fraktion folgen will. Aber ich bezweifele doch sehr, dass dahinter ein wirkliches Umdenken steht“, so Sportsprecher Peter Griebeling.
Die CDU erinnert an ihren gemeinsamen Antrag mit der FDP vom Mai zum Bad-Erhalt, der bereits eine wirtschaftlich machbare Lösung für das Kombibad aufgezeigt habe.