Duisburg-Homberg. . Die FDP möchte, dass ein Modell nach Vorbild einer niedersächsischen Gemeinde geprüft wird

Im Homberger Kombibad ziehen die Schwimmer zurzeit die letzten Bahnen in der Geschichte des Freibades. Oder doch nur der Saison? Dass 17 000 Unterschriften zum Erhalt des Außenbereiches an der Schillerstraße gesammelt und bei der Stadt abgeliefert wurden, ist hinlänglich bekannt. Sollte die Schließung, was aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat keinesfalls ausgeschlossen zu sein scheint, wieder rückgängig gemacht werden, so stellt sich die Frage, wie der Betrieb von Pools, Wiesen und Co. künftig finanziert werden soll.

Eine Idee hat jetzt der FDP-Ortsverband Homberg/Ruhrort/Baerl entwickelt, vielmehr in einer niedersächsischen Gemeinde namens Nörten-Hartenberg (rund 8300 Einwohner) abgeschaut. „Dort wird ein Hallenbad als Genossenschaftsbad geführt. Es gibt zudem weitere Städte, bei denen ein solches Modell funktioniert “, sagt Pressesprecher Jan-Christoph Neveling.

300 Mitglieder, 50 000 Euro

In Nörten-Hartenberg war vor mittlerweile acht Jahren das erste deutsche Genossenschaftsbad eröffnet worden. Rund 300 Genossenschaftsmitglieder hatten sich mit mindestens 100 Euro beteiligt und so 50 000 Euro zum Erhalt des Bades beigesteuert. Von der Gemeinde war ein Investitionszuschuss von 450 000 Euro gekommen, zudem hatte ein Unternehmen kostenlos die Buchführung für den Badbetrieb übernommen. Die Eintrittspreise waren leicht erhöht worden, dennoch war laut eigener Aussage die Zahl der Badenden mehr als verdoppelt worden.

Die Liberalen zitieren Frank Priebe, Bürgermeister Nörten-Hartenbergs und auch Vorsitzender der Genossenschaft: „Das Bad vermieten wir zudem an Vereine pro Bahn und Stunde. Damit verdienen wir Geld“. Priebe sagt zudem, dass sich das Modell rechnet und überall anwenden lässt, „denn jede Gemeinde verfügt über die Fachkompetenz vor Ort.“

Ist eine solche Idee auch für Homberg vorstellbar? Die FDP möchte jetzt, dass diese Möglichkeit geprüft wird. Neveling spricht noch einmal für den Erhalt: „Ein öffentliches Schwimmbad stellt ein Allgemeingut dar, welches auch ein entscheidender Standortfaktor ist. Hinzu kommt auch ein gesundheitsfördernder Aspekt für Senioren und auch Schüler.“