Duisburg. Homberger wollen ihr von der Teilschließung bedrohtes Kombibad retten. Jetzt übergaben sie der Stadt 17.000 Unterschriften. Rat muss nun erneut entscheiden.
Der Kampf um den Erhalt des Homberger Kombibads hat jetzt das Duisburger Rathaus erreicht. Rund 100 Demonstranten, von Kindern bis zu Senioren, haben sich dort versammelt und verschaffen ihrem Ärger über die drohende Teilschließung lautstark Gehör – mit Rasseln, Trillerpfeifen und Glocken. „Keinen Tag ohne Kombibad Homberg!“, lautet ihre Parole. Knapp 17.000 Unterschriften hat eine Bürgerinitiative gesammelt, um mit einem Einwohnerantrag den Stadtrat zu zwingen, das Thema erneut zu diskutieren.
Bereits im Juni 2012 hatte die rot-rot-grüne Mehrheit beschlossen, das Freibad nach der jetzt laufenden Badesaison zu schließen und das Hallenbad im Oktober an den Duisburger Schwimm- und Sport-Club (DSSC) zu übergeben. Damit wäre es nicht mehr öffentlich, sondern stünde nur noch Vereinsmitgliedern zur Verfügung.
Eine erste Protestwelle im vergangenen Herbst konnte diesen Ratsbeschluss nicht verhindern, die Parteien verwiesen auf die Finanzlage und das Haushaltssicherungskonzept. Dass die angesetzte jährliche Einsparung (830.000 Euro) von der Homberger Politik infrage gestellt wurde, half nicht.
Grüne unterstützen das Anliegen
Seit Juli engagiert sich nun eine Bürgerinitiative für das Kombibad. Die Fristen für ein Bürgerbegehren waren damals bereits verstrichen. Es reichte nur noch für den kraftlosen Einwohnerantrag, der es den Ratsherren freistellt, wie sie abstimmen dürfen.
Die Rettung des Bades schien aber nah, als kürzlich die Moerser Stadtwerke (Enni) ihr Interesse bekundeten, es betreiben zu wollen. Die Sache sei an zu hohen Zuschusswünschen geplatzt, sagt Stadtdirektor Reinhold Spaniel (SPD). Geplant ist, dass die Stadt nur noch die Betriebskosten für das Hallenbad trägt, wenn der DSSC es übernimmt.
Hoffnung macht nun Grünen-Chef Matthias Schneider. „Wir sind für den Erhalt, wenn auch Linke oder SPD umschwenken, könne es klappen.“ Ob sich die grüne Ratsfraktion allerdings an den Parteibeschluss hält, bleibt fraglich.
Indes prüft das Wahlamt bereits, ob alle Unterschriften legitim sind, das wird bis zu drei Wochen dauern. Das notwendige Quorum von 8000 scheint aber sicher erreicht. Innerhalb von vier Monaten muss nun zum Anliegen der Bürgerinitiative eine Entscheidung her. Derweil möchte sich Stadtdirektor Reinhold Spaniel, der gestern die vier Aktenordner mit den Unterschriften entgegennahm, mit Vertretern der Initiative zusammensetzen, um Alternativen zum bestehenden Teilschließungsbeschluss zu diskutieren. Wo das Geld anderweitig eingespart werden kann, ist nämlich noch unklar.