Duisburg-Homberg. . Der Duisburger Schwimm- und Sportclub (DSSC) stellt sein Konzept fürs Homberger Hallenbad vor. Neuigkeiten aus dem Rat überschatten den Info-Abend
Renate Bohorc von der Kombibad-Initiative lässt die Sektkorken knallen. Mit einigen Mitstreiterinnen stößt sie auf die vermeintliche Rettung des gesamten Bades an. In Feierlaune versetzt hat sie ein Gespräch mit Hombergs SPD-Chef Mahmut Özdemir. Er hatte ihr vom jüngsten Beschluss der SPD-Ratsfraktion erzählt. Die Verwaltung werde durch die Sozialdemokraten aufgefordert, Vorschläge zu machen, wie man sowohl das Freibad als auch das Hallenbad finanzieren könne. Der Stadtrat wolle sich bereits am kommenden Montag damit befassen.
Kombibad-Retter Michael Horz bleibt hingegen skeptisch. „Ich traue dem Braten nicht. Korken lasse ich erst knallen, wenn alles in trockenen Tüchern ist.“
Lauter Applaus für DSSC-Pläne
Bereits drei Stunden vor der kleinen Spontanfeier lud der Duisburger Schwimm- und Sport-Club (DSSC) ins Homberger PPC-Stadion ein, um sein Konzept für das Hallenbad vorzustellen. Er soll diesen Teil des Kombibades ab Oktober übernehmen. Unter den rund 70 Besuchern waren auch Politiker verschiedener Couleur anwesend. Die Sozialdemokraten hielten sich jedoch über ihren Beschluss bedeckt – dennoch sickerte etwas durch.
Prompt reagierte der Stadtsportbund (SSB), dem auch der DSSC angeschlossen ist, auf die neuen Pläne. „Wenn der Rat für das Kombibad Geld im Sportetat einsparen möchte, dann gehen wir auf die Barrikaden“, sagte SSB-Geschäftsführer Uwe Busch.
Dabei war der Informationsabend des Schwimmvereins überhaupt nicht krawallig. Vielmehr gelang es dem Vorstand, zahlreiche Befürchtungen aus der Bevölkerung zu entkräften. Am Ende gab es sogar lauten Applaus. „Wenn sich die Ratsherren genau ansehen, was wir hier mit dem Bad vorhaben, werden sie sich nicht anders entscheiden“, sagte Karl-Heinz Dinter, der Technische Leiter vom DSSC.
Ohnehin gehe der Verein weiterhin davon aus, das Hallenbad ab Oktober zu betreiben. Zumal der Vertrag schon unterschrieben ist. Er sehe vor, dass der Sportclub Personal- und Reinigungskosten zahlt, während die Stadt „sonstige Sachkosten“ übernimmt. Es gebe bei „wesentlichen Veränderungen“ der Situation zwar eine Kündigungsklausel. Allerdings habe der Verein, der in Duisburg schon drei Bäder betreibt, in Homberg bereits investiert. Er zahlte rund 15 000 Euro für einen ausgetauschten Brenner und hat sechs neue Mitarbeiter eingestellt. „Sollte der Rat sich doch anders entscheiden, dann werden wir über Abfindungen sprechen.“
Sofern sich aber nichts ändert, hat der DSSC jetzt etliche neue Fans gewonnen, die es kaum erwarten können. Das Hallenbad wird nicht öffentlich sein, sondern für Mitglieder. Die Jahresbeiträge (von 39 Euro für Geschwisterkinder bis 129 Euro für Familien) seien aber für alle Vielschwimmer attraktiv. Außerdem soll Schulschwimmen beibehalten werden, und andere Vereine dürfen das Bad ebenfalls nutzen. Dinter: „Durch unser Engagement überlebt die Homberger Ortsgruppe der DLRG.“ Geplant ist zusätzlich ein breites Kursangebot (auch für Nichtmitglieder), bei dem Kinder auch Schwimmen lernen können.
Doch der Knaller kam erst zum Schluss: Der Arbeitskreis Kinder und Jugend, der alle Jugendeinrichtungen und -verbände im Bezirk vertritt, möchte einmal pro Woche Becken anmieten, um seinem Nachwuchs einen eintrittsfreien Badbesuch zu ermöglichen.