Duisburg. . Der Umzug der vorübergehend im ehemaligen Hamborner Gesundheitsamt untergebrachten Asylbewerber ins neue Übergangsheim an der Masurenallee in Wedau wird sich verzögern.

Der Umzug der vorübergehend im ehemaligen Hamborner Gesundheitsamt untergebrachten Asylbewerber ins neue Übergangsheim an der Masurenallee in Wedau wird sich verzögern.

Zwar haben in Wedau die Erdarbeiten für das Aufstellen der Wohncontainer bereits ­begonnen, doch der Zeitplan kann wegen Genehmigungs- und rechtlicher Fragen über die bauliche Nutzung nicht eingehalten werden, so ­Sozialdezernent Reinhold Spaniel. Vor Oktober/November dürfte deshalb eine Belegung kaum möglich sein, weil die Fundament- und Aufstellarbeiten für das Containerdorf voraussichtlich erst im Laufe des September beginnen könnten.

Jeden Monat werden 100 Flüchtlinge aufgenommen

Laut Spaniel hat die Zeitverzögerung auch Folgen für die Nutzung des Provisoriums in Hamborn. Wann genau auf die Unterkunft verzichtet werden könne, sei momentan noch nicht absehbar. Das alte Amtsgebäude war belegt worden, weil die Bewohner des Übergangsheims Königstraße in Walsum wegen massiver Baumängel kurzfristig evakuiert werden mussten.

Seit Juni nimmt die Stadt Monat für Monat rund 100 Flüchtlinge auf und muss für ihre Unterbringung und Versorgung sorgen. Seit Jahresbeginn sind fast 600 Asylbewerber zugewiesen worden. Erwartet werden auch Flüchtlinge aus Syrien.

Leerstehende Wohnungen für Migranten

„Die Einrichtung neuer, dringend benötigter zusätzlicher Übergangsheime kann nicht von heute auf morgen realisiert werden“, so Spaniel. Wie andere Städte verfolge auch Duisburg seit Jahren das Ziel, Flüchtlinge in leerstehende Wohnungen über das Stadtgebiet verteilt unterzubringen, „ohne dabei Nachbarschaften zu überfordern“. Rund die Hälfte der Flüchtlinge lebten bereits in ganz normalen Wohnungen. In der aktuellen Situation könnten laut Spaniel aber die Flüchtlingszuzüge ohne zusätzliche Heime nicht mehr bewältigt werden.

Die CDU lehnt die Containerlösung in Wedau ab: Zu teuer und zu abgelegen, sagt sie. „Die Verwaltung macht es sich mit dem Containerdorf an der Sechs-Seen-Platte zu einfach“, so Peter Ibe, Vorsitzender der Süd-CDU. Das bringt Spaniel in Rage: „In allen Gremien gab es einstimmige Beschlüsse, also auch mit der CDU. Dass die CDU jetzt um die Ecke kommt, ist reines Wahlkampfgetöse.“