Duisburg. Ohne nennenswerte Störungen sind die Demonstrationen wegen des Aufmarsches von Rechtspopulisten in Duisburg verlaufen. Den insgesamt 20 Pro-Deutschland-Anhängern stellten sich in Marxloh und Rheinhausen um die 900 Gegendemonstranten entgegen. Bis auf fliegende Tomaten gab es laut Polizei bislang keine Zwischenfälle. Wir berichteten im Liveticker.
16.42 Uhr: Die letzten Kamerateams und auch die Polizei rücken nun ab, glücklicherweise ist es bei beiden Veranstaltungen ruhig geblieben. Damit beenden auch wir unsere Live-Berichterstattung von den Demonstrationen gegen Rechts in Duisburg.
16.33 Uhr: Gabelstapler bauen nun die großen Absperrgitter ab, Müll gibt es so gut wie gar keinen. Es dauert nicht mehr lang und alle Spuren sind beseitigt.
16.31 Uhr: An der Bühne des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage werden die roten DGB-Fahnen eingerollt, die Bewohner des Problemhauses kommen wieder auf die Straße und die Kinder spielen im Hof.
16.25 Uhr: Auch in Bergheim ist der rechte Spuk nun vorbei. Das Fazit der Polizei: Alles friedlich, drei Tomaten-Würfe, keine Festnahmen.
16.22 Uhr: Nachdem die Pro-ler abgezogen sind, öffnet die Polizei die Straßensperren.
16.19 Uhr: Und Abmarsch, die Pro-Deutschland-Aktivisten sind endlich eingestiegen und fahren ab. Die Gegendemonstranten rufen "Nazis raus" und applaudieren.
16.15 Uhr: Vorm Problemhaus hängt ein Schild mit der Aufschrift "Wir sind gegen rechts." Dem gegenüber sitzen sechs Anwohner auf der Treppe eines Hauses: "Was soll dieses Schild? Wir sind nicht rechts! Wir sind keine Nazis! Wir sind Anwohner und wollen nur unsere Ruhe! Ich hab die Schnauze voll. Ich bin ein Bürger, der morgens nicht zur Arbeit fahren kann, weil hier wieder mal die ganze Straße voller Polizei ist." Seinen Namen verrät er nicht.
16.09 Uhr: Kurzes Update der Polizei. Bislang keine Festnahmen rund um die Demos in Bergheim.
16.05 Uhr: Die Rechtspopulisten haben zusammengepackt und schließen die Kofferraumklappe ihren weißen Transporters.
16.00 Uhr: Iris Rütter, Nachbarin des Problemhauses, lehnt im Fenster und schaut sich das Treiben an: "Ich hab vor den Nazis und der extremen Linken mehr Angst als vor meinen Nachbarn! ... Wir sind alle EU-Bürger, jetzt sind die Leute hier und wir müssen uns um sie kümmern und mit ihnen leben."
15.55 Uhr: Beim Kurznachrichtendienst Twitter hat sich als Hashtag #indenpeschen etabliert, wenn über das Problemhaus gesprochen wird. Dort berichtete nun auch Twitter-Nutzer @Nils_Kr, dass Pro Deutschland jetzt seine Sachen wieder zusammenpacke.
Polizei zählt 900 Gegendemonstranten in Rheinhausen
15.48 Uhr: Auch einige Rumänen, die in dem sogenannten Problemhaus wohnen, schwenken Deutschlandfahnen. Für die Bewohner der Häuser werden die Reden der Gegenkundgebung auf Rumänisch übersetzt.
15.43 Uhr: Unter den Gegnern der Pro-Bewegung sollen sich auch 80 bis 100 Linksautonome befinden. Bisher seien diese der Polizei aber nicht negativ aufgefallen.
15.40 Uhr: Gerade haben Gegendemonstranten eine Tomate in Richtung Rechtspopulisten geworfen, so van der Maat. Die quittierten dies mit der Bemerkung "Mit Lebensmitteln wirft man nicht, werft doch mit was Richtigem". Diese Provokation findet glücklicherweise kein Gehör.
Demo gegen Rechtspopulisten in Duisburg
15.35 Uhr: Laut Polizeisprecher Ramon van der Maat sollen um die 900 Gegendemonstranten in Rheinhausen sein, die sich den mittlerweile 20 Pro Deutschland-Anhängern entgegenstellen, es scheinen sich also noch Duisburger Anhänger dazu gesellt zu haben.
15.32 Uhr: Als NRW-Innenminister will er per Gesetz gegen die Überbelegung vermieteter Wohnungen aktiv werden und dagegen vorgehen, dass ein Vermieter eine Wohnung an mehrere Dutzend Bewohner vermiete und sich "daran eine goldene Nase verdient", sagte Jäger am Rande der Kundgebung den Kollegen der Agentur DPA.
15.29 Uhr: Ähnlich argumentiert der Duisburger SPD-Chef Ralf Jäger: Er sagte, er könne den Ärger der Anwohner, die sich über Dreck, Müllberge und steigende Kriminalität beklagen, nachvollziehen.
Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link versteht Frust der Anwohner
15.18 Uhr: Das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage hat auch Duisburgs OB Sören Link als Redner eingeladen. Im Gespräch mit den Anwohner sagte Link, dass man nicht einfach sagen könne, dass die Bewohner des Hauses In den Peschen weg sollen. Dafür müsse es erst eine rechtliche Grundlage geben. Der OB verstehe zwar den Frust der Nachbarn des Problemhauses, die Stadt habe aber keine Möglichkeit, ständig etliche Sozialarbeiter vor Ort zu haben. Schließlich sei Bergheim nicht der einzige Brennpunkt in Duisburg.
15.09 Uhr: Laute, theatralische Musik ist auf der Kreuzung zu hören, eine Nebelmaschine ist aktiv. "Wie bei Armaggedon", sagt einer. Die Rechten halten Schilder hoch - die Schrift ist aber so klein, dass sie niemand lesen kann.
15.07 Uhr: Die Rechtspopulisten haben ihre Aufbauarbeiten beendet, der Lautsprecher läuft. Viel zu hören ist dennnoch nichts, denn der Redner wird übertönt von Buh-Eufen. "Willst Du Dummheit verhüten, nimm Pro Deutschland Tütensuppen!" Buh-Rufe! Pfiffe! Der offenbar angetrunkene Redner der Rechten brüllt "Ihr seid Scheiße..." ins Mikro. Die Pro-Bewegung provoziert auf Kindergartenniveau.
15.05 Uhr: Die Rechten haben Schilder gemalt. Mit Rechtschreibfehler: Asylmißbrauch mit scharfem S.
15.02 Uhr: Unter den Anwesenden bei der Gegendemo des DGB sind auch Alt-Oberbürgermeister Josef Krings und Theo Steegmann. Auch Innenminister Ralf Jäger (SPD) ist vor Ort, Er betont jedoch, als Privatperson.
Wehende Fahnen, bislang keine Zwischenfälle in Rheinhausen
14.55 Uhr: Trotz des Riesen-Auflaufes ist es recht ruhig an der Kreuzung Krefelder Straße/In den Peschen. Im März, bei der ersten Kundgebung der Pro-Bewegung in Bergheim, war deutlich weniger los, schätzt ein Kollege. 300 Gegendemonstranten hatten sich damals den Rechten entgegengestellt.
14.50 Uhr: Die Rechten packen zum zweiten Mal ihre Lautsprecheranlage aus. Also das gleiche Spiel wie zuvor an der Moschee in Marxloh. Sie spulen in Bergheim also anscheinend dieses Programm noch einmal ab.
14.42 Uhr: Die Lage in Bergheim ist nach Auskunft unserer Kollegen vor Ort ruhig. "Wehende Fahnen der Gegendemonstranten von Awo, Die Linke, Antifa, Jugendzentrum Tempel und einigen mehr. Die Gegendemonstranten pfeifen, "Nazis raus" und "Hoch die internationale Solidarität"-Rufe sind zu hören.
14.38 Uhr: Hinter dem Absperrgitter steht ein einsamer Anhänger von Pro Deutschland und hält eine Deutschland-Fahne hoch.
14.30 Uhr: Zu sehen sei von den Anhängern der Pro-Bewegung noch nichts, berichtet der Kollege. Laut Polizei sollen die neun Rechtspopulisten aber gerade eingetroffen sein. Das erklärt, weshalb der Lärmpegel direkt ansteigt.
14.28 Uhr: Es füllt sich an der Kreuzung vor dem Haus In den Peschen. Die Kollegen schätzen, dass es mittlerweile um die 500 Gegendemonstranten sein sollen. Die Polizei will sich, was die Zahlen angeht, noch nicht festlegen lassen. Ebenso wimmelt es von Reportern. Von den Rechtspopulisten noch keine Spur. "Streicht Faschisten von den Listen - sperrt die Nazitäter ein", singen die Demonstranten.
Singen statt Diskussionen über Rechtsextremismus
14.22 Uhr: Die MLPD hat eine Lautsprecheranlage aufgebaut und bietet den Demonstranten jeweils drei Minuten Redezeit zum Diskutieren an. Fast wie beim Poetry-Slam, nur es gibt keine freiwilligen Redner. "Dann singen wir eben", schnappt sich der Mann auf der Bühne eine Gitarre und stimmt den bekannten antifaschistischen Protestsong "Bella Ciao" an.
14.17 Uhr: Menschen in gelben T-Shirts vom mittlerweile nicht mehr in Rheinhausen aktiven Verein "Stimme der Migranten" blockieren die Zugänge zum Haus In den Peschen. Es sind Rumänen, die dort leben. Sie wollen sich verteidigen und andere Bewohner beschützen: "Wir haben Angst. Man hat uns gesagt, dass die Demonstranten möglicherweise Molotov-Cocktails werfen. Hoffentlich passiert das nicht".
14.13 Uhr: Die Polizei hat mittlerweile die Kreuzung am Volkspark komplett abgeriegelt. Eine Radfahrerin ist wegen des Auflaufes von Demonstranten sichtlich genervt: "Wie die sich datt allet angucken, das feige Volk!" Dann fährt sie weiter."
Bewahrheiten sich Befürchtungen vor Ausschreitungen?
14.08 Uhr: Nachdem am vergangenen Wochenende die Situation in Rheinhausen nach einem Angriff auf mehrere Bürger eskaliert ist, hatte Ferdinand Isigkeit, er ist Superintendent des Kirchenkreises Moers, noch einmal Stellung bezogen. Hier seine Worte:
- Wir bitten alle Beteiligten darum, sich nicht provozieren zu lassen und die gewalttätige Eskalation entgegengesetzter Kräfte während der vergangenen Tage nicht mitzumachen oder fortzuführen.
- Wir danken allen, die mit Nachtwachen, bei der Vorbereitung von Demonstrationen gegen rechtsgerichtete Gruppen, durch langfristige Teilnahme am Runden Tisch und Kultur- und Bildungsaktivitäten, die dem Miteinander von Alt- und Neubürgern dienen, dazu beitragen, die Menschen in dem Haus zu schützen und ihre Integration zu fördern.
- Wir danken den ev. Rheinhauser Kirchengemeinden und bitten sie, in ihren Anstrengungen, zu einem guten Miteinander beizutragen, nicht nachzulassen. In dem Zusammenhang sei auch noch einmal auf die gemeinsame Erklärung der Kirchengemeinden hingewiesen.
14.04 Uhr: Bis jetzt haben sich die Prognosen der Duisburger Polizei also glücklicherweise nicht bewahrheitet. Polizeipräsidentin Elke Bartels hatte während einer Pressekonferenz am Mittwoch befürchtet, dass die Demonstrationen insbesondere in Rheinhausen eskalieren könnten.
14.02 Uhr: "Der DGB hat in Rheinhausen bereits seine Bühne aufgebaut. Wir sind auf dem Weg dorthin und werden sehen, was uns dort erwartet", so Ramon von der Maat.
14.00 Uhr: Und so bewertet die Polizei die Situation in Marxloh: "An der Moschee hat ein lautstarker Meinungsaustausch zwischen den Gruppen stattgefunden", berichtet Ramon van der Maat. Rechtspopulisten und Gegendemonstranten standen durch ein Gitter getrennt gut drei Meter voneinander entfernt. Trotz Lautsprecheranlage waren die Kundgebungen der Rechtspopulisten durch den Lärm der Gegenseite kaum hörbar. Die Gruppierung ist etwas früher als geplant zum Roma-Haus in Rheinhausen aufgebrochen.
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13.53 Uhr: Wegen der Demonstrationen in Rheinhausen gibt es auch Änderungen im Nahverkehr, auf die die DVBG noch einmal hinweist: Hiervon betroffen sind die Buslinien 922 und 923 der DVG sowie die Buslinien 914 und 927, die seit 13.30 Uhr von ihren normalen Linienwegen abweichen und einer Umleitung folgen. Die Haltestellen „Willy-Brandt-Kolleg“, „Königsberger Straße“ und „Flutweg“ werden von den Linien 914 und 922 nicht angefahren, gleiches gilt für die Haltestellen „Willy-Brandt-Kolleg“, „Herkenweg“ und „Stadtwerke“ der Linien 923 und 927. Die Fahrplanänderungen gelten bis 17 Uhr.
13.47 Uhr: Die Polizei erweitert die Absperrungen in Bergheim. Kreuzung Neue Krefelder/in den Peschen wird zum Teil dicht gemacht. Das Abbiegen von der Straße In den Peschen auf die Neue Krefelder Straße nicht mehr möglich. Rechtsabbiegen ist von der Neuen Krefelder Straße auf die Schwarzenberger Straße auch nicht mehr möglich.
150 Demonstranten pfeifen 9 Pro-Deutschland-Anhänger aus
13.46 Uhr: In Marxloh ist der braune Spuk nun vorüber. Die Rechtspopulisten sind abgefahren, die Polizei hat ihre Sperren bereits abgebaut.
13.44 Uhr: "Wir haben die Eltern vorab informiert und freigestellt, ob sie ihre Kinder bringen - oder nicht", erklärt Erzieherin Katharina Torka. "Die Kinder sind im Garten hinterm Haus und bekommen von dem ganzen Treiben nichts mit. Die Kleinen verstehen die Thematik eh noch nicht. Die Eltern sind aufgeregter als die Kleinen."
13.42 Uhr: Wieder nach Rheinhausen: Direkt hinter dem Areal, auf dem die Rechtspopulisten gleich ihre Kundgebung abhalten, befindet sich die städtische Kita Rückertstraße. Die Kita hat ganz normal geöffnet. Bis 16.30 Uhr also genau während der Demo-Zeit.
13.38 Uhr: "Eure Grundsätze sind heuchlerisch", ruft ein älterer Herr von der Friedensbewegung den Rechten entgegen, die auf dem Weg zu ihrem Wagen sind. Jetzt gibt es noch kurze Anweisungen der Polizei, dann fahren die Rechtspopulisten los.
13.32 Uhr: Bevor die Rechtspopulisten nach Duisburg gekommen sind, hatten sie sich vor einer Essener Moschee aufgebaut. Die Demo in Altenessen verlief aus Sicht der Polizei ruhig. Die Parolen gingen dann zumeist im Lärm der vierspurigen Straße, die zudem in der Mitte durch die Gleise der Straßenbahn getrennt ist, unter. Das Bündnis „Essen stellt sich quer“ verzichtete hier auf eine Gegendemo, weil sich das Bündnis von der Polizei zunehmend kriminalisiert fühlt.
13.23 Uhr: Die Rechten beginnen damit, ihre Lautsprecher abzubauen. Auch ein Teil der Gegendemonstranten, darunter Kurden und MLPD, haben sich schon zurück gezogen. Sie machen sich auf den Weg zum zweiten Demo-Ort in Rheinhausen.
13.19 Uhr: Türkische Medien führen gerade ein Interview mit dem Rädelsführer der Rechten. Es handelt sich um Lars Seidensticker.
13.15 Uhr: Zurück nach Marxloh: Einem letzten Musikblock folgt der Versuch einer Werbekampagne für Pro Deutschland, was dann aber im Pfiffen untergeht. Die Rechtspopulisten haben auch mal etwas derbere Worte benutzt, was bei den Demonstranten aber aufgrund der Lautstärke wohl nicht angekommen ist.
13.08 Uhr: Auch wenn Hochfeld von den heutigen Demonstrationen nicht betroffen ist, beteiligt sich der Hochfelder Bürgerverein Klüngelclub an den Gegendemonstrationen gegen die rechtsextremen Rattenfänger. "Auch wir in Hochfeld stehen vor ähnlichen Problemen wie unsere Nachbarn in Bergheim", erklärt der Vorsitzende des Klüngelclubs, Thomas Rensing.
"Wir haben Verständnis dafür, dass sich die Armutsflüchtlinge aus Südost-Europa in Bergheim und Hochfeld niederlassen."Wir erkennen die Absicht der Politik, für einen Ansatz der Lösung der Zuwanderungsproblematik 7,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen an. ", sagt Rensing. Das jedoch reiche nicht, weshalb der Bürgerverein eine Aufstockung der bislang projektierten Landesmittel für die drei Stadtteile Bergheim, Marxloh und Hochfeld fordert.
Rechtspopulisten demonstrierten bereits mehrere Male in Duisburg
13.00 Uhr: Es ist nicht das erste Mal, dass eine rechtspopulistische Bewegung in Duisburg auftaucht. Ende April 2012 war die Splittergruppe der Pro-Bewegung schon einmal vor die Marxloher Moschee gezogen. Ihnen stellte sich seinerzeit ebenfalls ein breites bürgerschaftliches Bündnis von rund 300 Gegendemonstranten entgegen.
12.55 Uhr: An der Kreuzung Neue Krefelder Straße /In den Peschen stehen einige Schaulustige auf Rollatoren am Straßenrand. Das Demo-Areal von Pro Deutschland ist bereits mit Absperrgittern eingezäunt.
12.53 Uhr: Kurzer Schwenk nach Rheinhausen. Auch dort hat die Polizei ihre Absperrungen bereits aufgebaut. Bis jetzt sollen vielleicht 30, 40 Demonstranten vor Ort sein. Der DGB, der zur Gegendemo aufgerufen hat, baut seinen Stand auf, SPD.Plakate sind zu sehen.
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12.51 Uhr: Gewaltbereite Teilnehmer seien unter ihnen nicht zu erkennen, so van der Maat. Die Gegendemonstranten schwenken unter anderem Fahnen von SPD, Grünen und der Linkspartei, auch einige Muslime sind anwesend. "Bisher verläuft hier an der Moschee erwartungsgemäß alles ruhig."
12.49 Uhr: Die Demonstranten von Pro Deutschland beschallen derzeit über eine Lautsprecheranlage das Gelände rund um die Merkez Moschee. "Schätzungsweise 150 Gegendemonstranten aus dem Bürgerlichen Lager antworten mit Buh-Rufen", sagt Ramon van der Maat, Leiter der Pressestelle der Polizei Duisburg.
12.45 Uhr: Als Provokation ist auch das Auftreten der Pro-Bewegung zu bewerten. Inmitten der noch nicht einmal zweistelligen Zahl von Anhängern steht eine in eine Burka gehüllte Person.
12.42 Uhr: Inhaltlich haben die Rechtspopulisten in Marxloh bis jetzt noch keine Stellung bezogen. was sie über die Lautsprecher ihres Demo-Mobils gesagt haben, waren bis dato reine Provokationen.
12.39 Uhr: Die beiden Demo-Gruppen sind vielleicht 10 bis 15 Meter voneinander getrennt. Was die Rechtspopulisten erzählen ist nicht zu verstehen und geht im Trillerpfeifen-Konzert unter, berichtet der Kollege vor Ort.
12.37 Uhr: "Ihr könnt nach Hause gehen" und "Ihr seid so lächerlich", schallt den Rechten geballt entgegen. Fernsehteams des türkischen Senders TRT und deutsche Fernseh-Teams sind vor Ort und filmen die Szenerie. Die Rechten lassen ihre martialische Musik über Lautsprecher laufen.
12.30 Uhr: Die Polizei hat die Warbruckstraße in Marxloh rund 100 Meter vor der Moschee komplett abgeriegelt, damit die Rechtspopulisten von der Moschee ferngehalten werden.
12.28 Uhr: Die "Nazis raus"-Rufe werden lauter, als der Pro Deutschland-Wagen auf der Warbruckstraße auftaucht.
12.20 Uhr: Um die 70 bis 80 Demonstranten aus dem linken und bürgerschaftlichen Spektrum haben sich an der Marxloher Moschee versammelt und erwarten das Eintreffen der Rechtspopulisten. Vor Ort sind auch mehrere Duisburger Politiker - so die SPD-Bundestagskandidaten Bärbel Bas und Mahmut Özdemir, der CDU-Kandidat Volker Mosblech und der Grünen-Politiker Matthias Schneider.
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400 Polizisten sollen für Ordnung sorgen
Mitglieder der am rechten politischen Rand angesiedelten Bewegung "Pro Deutschland" marschieren am Donnerstag in Duisburg auf. Ab 12.30 Uhr wollen sie in Sichtweite der Merkez-Moschee in Marxloh demonstrieren. Später, ab 14.30 Uhr, haben sie einen Auftritt vor dem "Problemhaus" in Rheinhausen angekündigt. Skurril: Gerade einmal sechs (!) "Pro Deutschland"-Mitglieder touren derzeit mit einem Minibus durch die Lande.
Duisburger Bürger wollen sich ihnen am Donnerstag an beiden Orten entgegen stellen. Nicht nur das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage will unter dem Motto "Wir sind Duisburg" gegen den Aufmarsch der Rechten protestieren.
Seitdem am vergangenen Wochenende bei einer Diskussionsveranstaltung Bewohner des Hauses In den Peschen von mutmaßlichen Linksautonomen überfallen wurden, schlagen die Wellen nämlich wieder hoch - nicht nur in der direkten Nachbarschaft. Die Polizei ist vorbereitet: Mit 400 Kräften wollen die Beamten heute für Ruhe bei den Kundgebungen sorgen. Sie fürchten, dass die Veranstaltungen heute möglicherweise nicht friedlich ablaufen werden - es wird befürchtet, dass auch ein größeres Aufgebot von Linksautonomen nach Rheinhausen kommt.
Unsere Redaktion wird vor Ort sein. Wir berichten von dem Geschehnissen ab etwa 12.30 Uhr in einem Liveticker.