Duisburg. .

Die Situationen in den einzelnen Stadtteilzentren ist durchaus unterschiedlich. Was in dem einen Ortskern funktioniert, geht in einem anderen unter. Die Gründe dafür werden von den Kaufleuten unterschiedlich gesehen.

Im Hafenstadtteil Ruhrort führt Volker Schumacher, Inhaber eines Reisebüros, den Verein ,Unternehmen Ruhrort’. „Ich bin absolut unzufrieden mit der Situation hier“, sagt er, sieht aber nicht allein die Stadt in Verantwortung dafür, dass die Vororte und Stadtteilzentren eine negative Entwicklung durchmachen. Die Parkplatzsituation in Ruhrort sei nach wie vor eine Katastrophe, Straßen seien durch Müll und Hundekot verunreinigt und der neue Brunnen auf dem Neumarkt werde nur zum Hafenfest herausgeputzt und gleiche ansonsten eher einer Müllkippe.

„Wenn in Ruhrort etwas geschieht, dann aus Eigeninitiative.“ Den Handel sieht er wegen eines gesellschaftlichen Umbruchs im Niedergang: Statt sich Waren im Geschäft zu kaufen, würde übers Internet geordert. Das Internet sei auch seine Konkurrenz: „Nur wenn es Probleme bei gebuchten Reisen gibt, sollen wir dann plötzlich helfen.“ Dass Inhaber ihre Geschäfte aufgeben, wenn sie „nur noch für die Miete und die Steuern arbeiten“ sei doch verständlich.

Auflösungserscheinungen

Keine guten Nachrichten aus Beeck: Dort steht der Werbering vor der Auflösung wie Apotheker Manfred Krämer sagte. „Ich denke, wenn die Kirmes vorbei ist, wird er eingestampft.“ Grund hierfür sei die mangelnde Bereitschaft vieler türkischer Geschäftsleute, sich im Werbering zu engagieren. „Es wurde jedes Jahr schwieriger. Es gibt hier kaum noch Fachgeschäfte. Döner-Läden, Friseure und Bäcker dafür um so mehr, von den Geldinstituten ist nur noch die Sparkasse hier“, schildert Krämer die Situation.

Ob die Stadt etwas tun könnte? „Ich wüsste nicht, was. Selbst über die Frage, ob man den Marktplatz attraktiver gestalten sollte, gibt es verschiedene Meinungen. Das gilt auch für den Bau des Grüngürtels.“ Probleme in Beeck seien auch die Altersstruktur, mangelnde Angebote für junge Leute und die Entwicklung einer Parallelgesellschaft der türkischstämmigen Einwohner.

Neumühl ist gut aufgestellt

Ganz anders ist die Lage in Neumühl. Tobias Kierdorf, Vorsitzender des Neumühler Werberings: „Bei uns ist das Jahr gespickt mit Aktivitäten. Ich glaube, dass wir nach der Stadtmitte hier in Neumühl am besten aufgestellt sind.“ Der Neumühler Werbering hat rund 60 Mitglieder, ein eigener Veranstaltungskalender wird jedes Jahr an die Neumühler Haushalte verteilt. „Natürlich können wir immer Unterstützer und Sponsoren gebrauchen.“ Kierdorf räumt zwar ein, dass die Auflagen für Veranstaltungen nach dem Loveperade-Unglück härter geworden sind und man sich erst darauf einstellen musste.

„Im Großen und Ganzen klappt die Zusammenarbeit aber gut.“ Wichtig sei, dass es in Neumühl einen großen Zusammenhalt gebe, Vereine und Kaufmannschaft an einem Strang zögen. „Die Ideen für Veranstaltungen kommen sowohl aus dem Werbering wie aus den Vereinen. Ganz alleine kann die Kaufmannschaft das auch nicht stemmen.“ In Neumühl sei man „guter Dinge, dass die geplanten Veranstaltungen auch funktionieren.“