Duisburg. . Die Duisburger Stadtplanung muss weiterhin mit leerstehenden Immobilien im Bereich der Innenstadt kämpfen. Denn das Textilunternehmen Peek & Cloppenburg verlässt die damalige Textilmeile an der Münzstraße. Das Einzelhandelsunternehmen wird ab dem 31. Oktober ihren Standort aufgeben.

Nach C & A, Boecker und Sinn-Leffers verlässt jetzt auch Peek & Cloppenburg die einstmals umsatzstarke Textilmeile Münzstraße. Letzter Verkaufstag bei P & C ist der der 31. Oktober.

„In den letzten Jahren wurden die Erwartungen an den Standort Duisburg leider nicht erfüllt. Diese negative Entwicklung bedauert die Unternehmensleitung außerordentlich, betrachtet die Schließung aus unternehmerischer Sicht jedoch als notwendig“, antwortete P & C gestern knapp auf eine Anfrage der WAZ. Was mit den Mitarbeitern passiert? Keine Antwort. Was mit dem Gebäude geschieht? Keine Antwort.

„Wenn ein großer Textilanbieter geht, ist das immer schade für eine Innenstadt“, kommentierte Martin Petig, Handelsexperte der Gewerkschaft Verdi den Weggang von P & C. Er hoffe nun vorrangig, dass es für die Beschäftigten in dreistelliger Größenordnung „adäquate“ Ersatzarbeitsplätze gebe.

Probleme hinsichtlich der Lage, aber auch der Nachfrage

Die Entscheidung des Düsseldorfer Handelsunternehmens, Duisburg zu verlassen, deute auf Probleme hinsichtlich der Lage, aber auch der Nachfrage hin, erklärte Doris Lewitzky vom Einzelhandelsverband. Die Münzstraße als Standort des „klassischen Textileinzelhandels“ sei in den letzten Jahren „nach und nach abgestiegen“. Jetzt sei es Aufgabe der Stadtplaner und Anlieger, sich auf eine andere Entwicklung einzustellen.

Mit dem Umzug des „Knüllermarkts“ wurde in den letzten Jahren zumindest der Leerstand der Sinn-Leffers-Immobilie vermieden. Am früheren Standort des Deko-Kaufhauses an der Ecke Münzstraße/ Steinsche Gasse (davor Boecker) wird derzeit das „Stadtfenster“ gebaut, in das Stadtbücherei und Volkshochschule einziehen sollen, aber auch Einzelhandel wie ein Drogeriemarkt.

Zunehmend von Leerstand geprägt

Die Stadtplanung beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit der Münz- und ihren Nebenstraßen, die zunehmend von Leerstand geprägt sind. Die Verlagerung des Einkaufsschwerpunkts zur Königstraße – etwa durch den Bau des „Forum“ – ist eine der Ursachen, strukturelle Entwicklungen des Handels kamen dazu. So brauchen beispielsweise Möbelhäuser heutzutage deutlich mehr Verkaufsfläche, als sie an alten Standorten wie der Beekstraße möglich waren.

Platz für Kreative sieht Planungsdezernent Carsten Tum rund um die Münzstraße. Eine Rock-Akademie kann er sich dort vorstellen, ergänzt durch ein Musikhaus und Probenräume. Auch als Wohnquartier könne sich das Viertel neu positionieren. Impulsgeber könnten das „Stadtfenster“ ebenso sein wie die längst geplante Verlängerung der Innenhafen-Entwicklung über den Calais-Platz in Richtung Altstadt.