Duisburg-Homberg/Moers.

Es gibt neue Hoffnung im Kampf um das Homberger Kombibad. Die Moerser Stadttochter Energie und Umwelt Niederrhein (Enni) könnte sich eine Beteiligung vorstellen. Das zumindest sagt Hombergs CDU-Chef Frank Smejkal, der schon seit knapp einem Jahr davon redet, für das Bad einen Investor an der Hand zu haben.

Vor einigen Wochen habe es jetzt ein Treffen zwischen Enni und Duisburg-Sport gegeben, bei dem die jeweiligen Chefs, Dirk Hohen-sträter und Jürgen Dietz, über das Kombibad sprachen. Auch Smejkal saß unter anderem am Tisch. „Enni kann sich vorstellen, das komplette Bad zu übernehmen, möchte aber die echten Zahlen, den reellen Betriebskostenzuschuss erfahren.“ Besprochen wurde, so Smejkal, ein Konzept, das Hallenbad, Freibad, Sauna und Gastronomie einschließe und das zu je einem Drittel Schul-, Vereins- und Bürgerschwimmen vorsehe. Selbst, wenn das Freibad nicht mehr zu retten sei, gebe es aber eine Lösung. Dann könne Enni, wie in dem Freizeitbad in Neukirchen-Vluyn, das Gelände für Besucher attraktiv gestalten.

Rat soll Verhandlungen erlauben

Jürgen Dietz habe ein offenes Ohr für das Enni-Konzept gehabt, doch „ihm sind durch den Ratsbeschluss die Hände gebunden“. Das rot-rot-grüne Rathaus erlaubt derzeit nicht, mit einem Investor zu verhandeln, erst recht nicht, nachdem der Schwimmverein DSSC bereits den Mietvertrag unterschrieben hat. Die echten Zahlen seien daher Enni auch nicht mitgeteilt worden.

„Der Stadtrat muss jetzt seinen Beschluss zum Kombibad lockern und so Duisburg-Sport erlauben, überhaupt nach Alternativen zur Schließung zu suchen“, fordert Smejkal. Vor allem Oberbürgermeister Sören Link und die SPD seien hier zum Wohle der Menschen in der Pflicht. „Das Konzept, das Enni vorschlägt, ist unschädlich für das Haushaltssicherungskonzept.“ Daher dürfe sich kein Ratsherr dieser Lösung verschließen. Es sei denn natürlich, man sei an der Rettung des gesamten Kombibades gar nicht wirklich interessiert.

"Wir haben es noch nicht abgeschrieben"

Eine Wohnbebauung, wie sie derzeit von den Sozialdemokraten gefordert wird, müsse man ohnehin verhindern. „Diese Bebauung ist die größte Frechheit. Solche Pläne sind Wunschdenken von Baudezernent Carsten Tum und einiger SPD-Ratsherrn. Das Sport- und Freizeitgelände dort muss erhalten bleiben.“

Smejkal hegt, sagt er, ernsthafte Hoffnung, dass das Kombibad mit Enni noch gerettet werden kann. „Wir haben es noch längst nicht abgeschrieben.“ Bald wolle sich Stadtdirektor und Sportdezernent Reinhold Spaniel (SPD) mit Frank Smejkal treffen, um über das Bad an der Schillerstraße zu sprechen. Allerdings wartet der Christdemokrat schon seit Wochen auf Terminvorschläge des Dezernenten.

Indes äußert sich Enni verhalten, was ein Engagement in Homberg anbelangt. Geschäftsführer Dirk Hohensträter: „Das ist zunächst mal eine Sache, die in Duisburg spielt.“ Wenn das Unternehmen gefragt werde, würde man natürlich beraten und sich mit den politischen Gremien zusammensetzen. Zudem klang im Gespräch durch, dass Enni nicht grundsätzlich abgeneigt wäre, das Bad zu betreiben. Klar ist aber auch, dass die Moerser Stadttochter in Homberg kein Geld verpulvern wird, sondern nur einsteigt, wenn sie an dem Homberger Kombibad verdienen kann.