Duisburg.

Es war eine böse Überraschung, die mehr als 200 Autobesitzer in den Morgenstunden des 4. Mai erlebten. Ein unbekannter Täter hatte in der Nacht zum Samstag eine Spur der Verwüstung von der Styrumer Straße in Meiderich bis über die Stadtgrenze nach Oberhausen in den Stadtteil Alstaden gezogen und bei mehr als 200 Pkw die Reifen zerstochen. Egal, ob sie nun am Straßenrand geparkt waren oder in der Einfahrt. Mal war es ein Reifen, mal waren gleich drei.

Gestern morgen nun, mehr als drei Monate nach der Reifenstecherei, nahmen Kriminalpolizisten aus Duisburg und Oberhausen in einer gemeinsamen Aktion einen 32-jährigen Duisburger fest.

Der Mann steht im dringenden Tatverdacht die Reifen von rund 200 Autos aufgeschlitzt zu haben. Dabei, so der Vorwurf, sei er mit einem Mountain-Bike von Duisburg nach Oberhausen geradelt und habe gezielt mit dem Messer die Pneus zerstört. Mehrere Zeugen, vor allem in Oberhausen, hatten sich nach Bekanntwerden der Tat, bei der Polizei gemeldet. Diese allerdings hatten damals von einem jungen Mann gesprochen.

Sonderkommission hatte am Tatort Blutspuren gesichert

Die gemeinsame Sonderkommission der Polizeipräsidien Duisburg und Oberhausen hatte am Tatort Blutspuren gesichert. Erst im Laufe des Ermittlungsprozesses, so Oberhausens Polizeisprecher Tom Litges, habe man sich entschieden, eine DNA-Analyse durchzuführen. Das geschehe nicht automatisch, weil DNA-Analysen teuer sind und es sich in diesem Fall in Anführungszeichen „nur“ um Sachbeschädigung handele. Diese Analyse habe das Landeskriminalamt in Düsseldorf nun ausgewertet hat. Die Spur führte die Ermittler jetzt zu dem polizeibekannten Duisburger. Seine DNA war wegen anderer Delikte bereits in der Datenbank gespeichert. Warum sich der Duisburg zu solch einer Tat hat hinreißen lassen? „Der Mann“, so Oberhausens Polizeisprecher Tom Litges, „hat sich noch nicht eingelassen. Er wartet auf seinen Anwalt.“

Sollte der 32-Jährige rechtskräftig verurteilt werden, können die Geschädigten versuchen, sich von ihm den Schaden ersetzen zu lassen. Wenn es denn dort etwas zu holen gibt.