Duisburg. .

Die Duisburger City hat sich gemacht in den letzten vier Jahren – aber im Vergleich zu den Innenstädten von Essen oder Dortmund hinkt sie immer noch deutlich hinterher. Das ist ein Ergebnis des aktuellen City-Monitorings.

Dafür wurde im Sommer jedes der 435 Ladenlokale zwischen Innenhafen und Hauptbahnhof begangen, Größe, Sortiment und Öffnungszeiten wurden erfasst. Die Innenstadt, so Monitoring-Autor Ralf M. Beckmann, habe eine „insgesamt positive Entwicklung“ genommen nach Eröffnung des „Forums“ im Jahr 2008. Die Zahl der Geschäfte habe seither um 70 zugenommen, die Zahl der Leerstände allerdings auch: um 14 auf jetzt 92.

Bekleidung und Schuhe

Gleichwohl sei die Verkaufsfläche der Innenstadt insgesamt kaum größer als im Oberhausener Centro allein und nur halb so groß wie in Essen oder Dortmund. Schwerpunkt des City-Sortiments seien Bekleidung und Schuhe, aber auch davon könne Duisburg noch mehr gebrauchen. Pluspunkte vergeben die Innenstadt-Prüfer für die Nahversorgung durch je zwei Discounter und Supermärkte, Minuspunkte für die mangelnde Größe vieler Ladenlokale. Es gebe viele Geschäfte mit Flächen zwischen 50 und 150 Quadratmetern, für Filialisten wie H & M oder Zara seien aber erst Läden ab 1000 qm interessant.

Einblicke ins Forum Duisburg

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    Empfehlung: Die Hauseigentümer sollten miteinander reden und eventuell Flächen zusammenlegen – auch wenn das die gewünschte Quadratmetermiete senke, erhöhe es die Vermietbarkeit. Auch die Stadtplaner sollten die Handelsanforderungen berücksichtigen, wenn es beispielsweise in Kürze um die Neunutzung des Büchereigrundstücks an der Düsseldorfer Straße geht. Zumal der Bestand an Filialen großer Ketten in Duisburg nach wie vor „ausgesprochen gering“ sei. Mit Folgen für die Attraktivität der City insgesamt. Beckmann: „Die Kunden suchen die großen Marken.“

    Gastronomie hat sich positiv entwickelt

    Größere Läden gebe es zwar noch an der Münzstraße, gefragt seien aber von den Filialisten nur Top-Lagen. Das ist in der Duisburger Innenstadt vor allem der Zentralbereich der Königstraße. Dort liegt die Passantenfrequenz mit bis zu 3800 pro Stunde am Samstagmittag am höchsten. Ob in Richtung Averdunk, Sonnenwall, Münz- oder Düsseldorfer Straße – mit jeden Meter Entfernung vom „Forum“ sinkt die Zahl der Passanten.

    Positiv bewertet wird die Entwicklung der Gastronomie, vor allem, weil an vielen Stellen Tische und Stühle bei gutem Wetter nach draußen gestellt werden, ob an der „Kö“ oder auch in Randlagen wie Sonnenwall, Salvatorweg oder Wallstraße.

    Die Münzstraße sieht Beckmann nicht nur als Problemfall, sondern auch als Chance für Stadtplaner und Wirtschaftsförderung. Möglich sei beispielsweise eine eigenständige Profilierung durch Läden, die er als „stark jugendorientiert“ und „szene-spezifisch“ beschreibt.