Duisburg. .
Neuer Dezernent, neuer Anlauf für die Belebung der Altstadt. Leer stehende Läden in großer Zahl machen seit Jahren und in zunehmenden Maßen Problemstraßen aus einstigen Prachtstraßen.
Denn Münzstraße und noch mehr die Beekstraße waren einst das pulsierende Herz der Duisburger Innenstadt. Waren es sogar noch, nachdem durch Bombenkrieg und Wiederaufbau der Stadtkern gründlich umgekrempelt wurde. Quelle, Sinn-Leffers, P & C, C & A bilden ein Textilzentrum, das an konsumstarken Tagen noch vor wenigen Jahren zumindest an der Münzstraße kaum noch ein Durchkommen erlaubte. Und an der Beekstraße reihten sich Einrichtungshäuser, bis der Trend zu immer größeren Ladeneinheiten die Möbelbranche – nicht nur in Duisburg – aus den Stadtzentren ziehen ließ.
Verschiebung nach Osten
Strukturwandel im Einzelhandel und zuletzt die Neuorientierung der Duisburg Innenstadt vor allem mit dem Bau des „Forums“, aber auch der „Königsgalerie“ haben das Konsumzentrum der Stadt nachhaltig in Richtung Osten verschoben. „Diese 1-A-Einkaufslage lässt sich nicht verlängern“, erklärt Planungsdezernent Carsten Tum den unübersehbaren Leerstand an der Münzstraße und ihren Seitenstraßen.
Umorientierung auf andere Nutzungen sei möglicherweise ein Weg, dem Quartier zu mehr Leben zu verhelfen. Beispielsweise durch Entwicklung in Richtung Wohnen. Vor allem die südliche Altstadt ist bereits ein Wohnquartier, auch Straßen wie der Münzstraße finden sich in den oberen Etagen Wohnungen, teilweise mit Dachgärten – und wenig Leerstände.
Studentisches Wohnen, ein weiteres Thema für Tum im Zusammenhang mit der Altstadt. Und eine Positionierung als Kreativquartier, eventuell mit einer Rock-Akademie mit Musikhaus und Probenräumen als Projekt, das ausstrahlen könnte auf die nähere Umgebung. Ausstrahlung erwartet der oberste Planer der Stadt auch vom gerade entstehenden „Stadtfenster“ an Münzstraße, Steinscher Gasse und Universitätsstraße, das Publikum in das Viertel bringe, auch am Abend.
Ausstrahlung in Sachen Wohnqualität könne auch das „Mercatorquartier“ mit sich bringen, dass gegenüber vom Rathaus auf dem bisherigen Schulareal entstehen soll. Weitere Impulse erwartet Tum, wenn am Calais-Platz mit einem neuen Bürogebäude der Innenhafen weiter wächst und der Steinschen Gasse nahe der Marienkirche das lange angekündigte Medizinzentrum gebaut wird. Nach Tums Kenntnisstand soll bis Juni der Bauantrag eingereicht werden.