Duisburg.

Mit eher gedämpften Erwartungen blickt die Wirtschaft in die Zukunft. Neben konjunkturellen Störungen ist es vor allem der Fachkräftemangel, der die örtlichen Firmen umtreibt, die die „Arbeitgeber Ruhr“ bei ihrem aktuellen Konjunkturbarometer befragt haben.

Als „unerfreulich“ bezeichnet Heinz Lison, Sprecher der regionalen Wirtschaft, bei der Präsentation der Angaben von 300 Unternehmen, davon 70 aus Duisburg und der Umgebung, dass weniger als die Hälfte der Betriebe zuversichtlich in die Zukunft schauen. Auch bei den Auftragseingängen und den Umsätzen sind die positiven Rückmeldungen in der Minderheit.

„Der Aufschwung ist zum Stillstand gekommen. Die konjunkturelle Abkühlung ist damit doch klarer ausgefallen“, so Lison weiter. Stabil sei dagegen der Arbeitsmarkt. Nur 9 %t der Unternehmen erwarten eine Abnahme ihrer Beschäftigtenzahlen, 19 % eine Zunahme. Fast zwei Drittel (63 %) gehen von einer unveränderten Personalentwicklung aus.

Fachkräftemangel ist schon bemerkbar

Seit Jahren schon mahnen die Unternehmer, dass der Fachkräftemangel droht. Jetzt ist er offenbar da und spürbar. Aktuell können schon mehr als ein Viertel der Duisburger Betriebe (28 %), die an der Umfrage teilgenommen haben, freie Stellen nicht mehr besetzen, fast die Hälfte erwartet zusätzlich in in den nächsten Jahren einen Mangel. „Es gibt Unternehmen, die schon Kurzarbeit haben, weil ihnen die Fachkräfte fehlen“, berichtet Lison.

Branchenübergreifend liegt der Fokus der Wirtschaft vor allem auf den technischen Berufen. Gesucht werden gewerblich-technische Fachkräfte und Ingenieure. Es fehlen zum Beispiel Chemikanten, Packmitteltechnologen, Zerspanungsmechaniker, Werkzeugmechaniker und Konstrukteure. „Die Umfrageergebnisse sind ein Weckruf für Unternehmen und Politik gleichermaßen“, so Lison. Zudem empfiehlt der Sprecher u.a. eine bessere Einbindung qualifizierter Zuwanderer und Maßnahmen zu verträglicheren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.