„Die zu Ihrem einjährigen Dienstjubiläum verkündete politische Agenda muss dringend um eine wirtschaftliche Komponente ergänzt werden“, fordert die Spitze des Unternehmerverbandes um den Vorsitzenden Michael J. Walter in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Sören Link: „Die einfache Frage lautet: Was können wir gemeinsam tun, um den Standort Duisburg für Unternehmen und Arbeitsplätze attraktiver zu machen?“
In der Vergangenheit habe es in diesem Punkt „herbe Rückschläge“ gegeben, verbunden mit negativen Schlagzeilen, etwa zu Rockerkriminalität und Armutszuwanderung. Die Erhöhung der kommunalen Steuern auf ein „Spitzenniveau im nationalen Vergleich“ habe zudem die Belastungen für die Unternehmen weiter erhöht.
„Die hiesigen Unternehmen bekennen sich glasklar zum Standort Duisburg, möchten hier bleiben und wachsen“, heißt es in dem Brief. Aber auch: „Es gibt Probleme, die wir in Duisburg anpacken müssen. Sie können von der Politik gewiss nicht alleine gestemmt werden. Doch die Politik kann und muss die entscheidenden Impulse geben.“
Als Beispiel wird unter anderem der Fachkräftemangel genannt: „Gerade im Segment der hochqualifizierten Fachkräfte steuert Duisburg auf einen großen Engpass zu.“ In Kooperation mit den Unternehmen sei eine gemeinsame Kraftanstrengung nötig. „Die Potenziale, die sich durch die Universität für die Stadt ergeben, sind längst nicht ausgeschöpft“, die Hochschule sei „nicht hinreichend in die städtische Gesellschaft integriert“. Auch das Thema „günstiges Wohnen“ könne bei der Werbung um Fachkräfte helfen.
Weiteres Thema ist die Kooperation mit den Nachbarn: „Wir brauchen mehr Zusammenarbeit zwischen den Ruhrgebietsstädten.“ Duisburg müsse sich „an die Spitze der Bewegung“ setzen, könne selbst schließlich durch sinnvolle Kooperation mit seinen Nachbarstädten viel Geld sparen, könne städtische Aufgaben gemeinsam erledigen, den Standort Ruhrgebiet stärker gemeinsam vermarkten.