Duisburg.

Mit dem Einzug in die erste eigene Wohnung geht für viele ein Traum in Erfüllung. Doch gleichzeitig mit der Freiheit wächst auch die finanzielle Verantwortung. Kostenfallen entstehen. In der Aktionswoche Finanzkompetenz vom 15. bis 19. Juli betreibt die Verbraucherzentrale Aufklärung.

„Paul zieht aus!“, ist das Motto der Aktionswoche. Dabei geht es konkret um den Themenkomplex Auszug aus dem Elternhaus und Einzug in die erste eigene Wohnung. „Das ist ein riesiger Schritt. Man wird mit einem mal erwachsen“, sagt Marina Steiner, Leiterin der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale in Duisburg. Die Herausforderung ist dabei groß. Möbel wollen angeschafft werden, Versicherungen abgeschlossen werden, die Energieversorgung muss geklärt werden und da ist ja auch noch die monatlich fällige Mieter. „Viele junge Erwachsene verlieren da den Überblick“, berichtet Steiner, die dazu rät eine klassisches Haushaltsbuch zu führen. „Auch wenn es langweilig und altbacken klingt: Zunächst einmal muss man klären, wie viel Geld im Monat zur Verfügung steht. Dann sollte man immer wieder die Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen“, rät die Verbraucherberaterin. Im bundesweiten Durchschnitt kostet eine eigene Wohnung junge Leute um die 800 Euro. Das hat eine Umfrage des Studentenwerkes ergeben. „In einigen Städten ist es aber deutlich teurer“, weiß Steiner.

Miete und Strom sind die Basis

Vielen jungen Azubis oder Studenten wachsen die laufenden Kosten schnell über den Kopf. „Sie kommen oft, wenn es fast schon zu spät ist. Einen Titel oder Schufaeintrag wird man dann so schnell nicht mehr los“, erklärt Verbraucherberaterin Paula Wieklinski. Marina Steiner rät dazu, die Miete und den Strom ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen. „Das ist die Basis.“ Die Vielzahl an Angeboten, gerade bei der Anschaffung neuer Möbel und Technik, verdreht allerdings vielen den Kopf und wird zur Kostenfalle. „Besonders die Angebote mit einer Null-Prozent-Finanzierung klingen zunächst verlockend. Die laufenden Kosten, die dadurch entstehen, werden unterschätzt“, erläutert Wieklinski.

Neben der Verbraucherberatung sind auch die Eltern ein wichtiger Ratgeber. „Man kann einfach mal fragen, wie viel zu Hause an Strom und Lebensmitteln verbraucht wird, und wie viel das alles kostet. Als Jugendlicher hat man doch noch keine Erfahrungswerte, also sollte man sich diese beschaffen“, rät Marina Steiner.