Duisburg. .
„Hafenkult“ hat in der Innenstadt angelegt – und zum Landgang ein wenig von der rauen Atmosphäre des 2010 von Katja Zappe am Parallelhafen eröffneten Atelier- und Ausstellungshause mitgebracht an die Wallstraße 6. In einem leer stehenden Ladenlokal, in dem zuvor Zigarren gehandelt wurden, haben die „Hafenkult“-Künstler einen „Kunst & Kaufraum“ eingerichtet. Die Regale bestehen aus alten Holzkisten, jeder Künstler hat eine eigene Holzplatte, um daran Werke zu präsentieren, Euro-Paletten dienen als Podeste.
Alles Einzelstücke
Keine schicke Hochglanz-Galerie, kein Raum für Riesenwerke, eher einer fürs Kleinteilige. Hier steht der Verkauf im Vordergrund – ein steiniges Terrain für Künstler von denen hier keiner von seinen Werken lebt. Da ist das „temporäre Ladenlokal“ ein Ansatz, und neben anderen kleinen Geschäften auf der Wallstraße sicher auch ein Anziehungspunkt. Käufer müssen nicht tief in die Tasche greifen, um Kunst und Design aus den „Hafenkult“-Ateliers zu erwerben. Und anders als im Kauf- oder Möbelhaus gibt es hier Einzelstücke.
Ulrike Altegoer ist vielseitig aktiv. Sie kreiert Mode auf Maß auch aus gebrauchter Garderobe, an der Wallstraße zeigt sie originelle Accessoires wie Schals und Schmuck und eine Bilderserie, in denen Frauen zu Zeigern auf dem Zifferblatt werden.
Auch Madalina Rotter kreiert Schmuck – zum Beispiel eine Kette aus Kokosnussschalen und Ringe aus silbrigem Draht und Steinen.
Für maritimes Flair sorgen die blauen Papierschiffchen von Ingrid Lohmann-Küppers, die auch Bilder und Schalen aus Papier collagiert. Aus Fotografien von Hafenkränen hat Ralf Grossek auf Digitaldrucken „bewegte“ Bilder gemacht.
Skurriles und Witziges im temporären Ladenlokal
Britta Pasche näht auf ihre Patchwork-Kissen Schriftzüge wie „Mit Staunen beschäftigt“. Und wer dabei mit den Augen zwinkert, liegt richtig. Skurriles und Witziges kann man hier auch finden. Zum Beispiel von Elsa Lappat, die neben hier Objekte aus Pappmaché zeigt: Sie würden wie abstrakte Plastiken aus Stein wirken – wenn nicht an der Seite ein kleiner glänzender Arm heraushinge, der wie bei chinesischen Glückskatzen zum Winkehändchen wird.
Mit einem Grinsen und gern mit Sprechblasen-Worten versieht auch Fee Brandenburg die seltsamen Wesen, die sie aus Papier und Stoff schichtet: eine ganz eigene Welt aus Comic- oder Trickfilmfiguren, zu denen sich jeder seiner Geschichte erfinden mag.