Duisburg..
Ein Tisch, ein Stuhl, ein Regal: Die Möbelserie ,,projekt“ der Duisburger Behindertenwerkstatt lebt bisher von einer Idee - die ist allerdings beliebig aus- und umbaubar. Aus Holzwürfel wird Kaffeetischchen, aus Holzwürfel wird Küchenbank, aus Holzwürfel wird Bücherregal. Schlicht und chic. Die Würfel aus Holz sind mit verschieden farbigen Lacken beschichtet und können auch mit einer Glasplatte kombiniert werden.
Entwickelt und hergestellt wurden sie in der Schreinerei der Werkstatt, in der rund 20 Menschen mit und ohne Behinderung zusammen arbeiten.
Erste Möbelserie der Behindertenwerkstatt
„Beim Schleifen der Holzteile achte ich darauf, dass es glatt und ordentlich ist. Dabei rutscht man auch mal schnell ab. Dann ist das Teil Müll, denn sowas kauft ja keiner.“ (Mitarbeiter in der Schreinerei)
Es ist das erste Mal, dass im eigenen Haus eine Möbelserie entwickelt wurde. „Darauf sind wir besonders stolz“, sagt Roselyne Rogg, Geschäftsführerin der Duisburger Werkstatt. „Denn bei dieser Produktion musste nicht nur das Design stimmen, sondern die Fertigung muss auch von Menschen mit Behinderung bewältigt werden können.“ Das gelungene Design ist bereits auf der Werkstättenmesse in Nürnberg mit einem Preis gewürdigt worden. „Die Möbelserie ist so erfolgreich, weil sie den modernen Lebensansprüchen entspricht“, erläutert Markus Schmidt. Dem Tischler und Gestalter im Handwerk ist wichtig, dass die Kunden mit den Holzwürfeln ihr eigenes Möbelstück zusammenstellen können. „Die Kuben sind zwar einfach, aber sie werden in unterschiedlicher Zusammensetzung zu etwas Neuem.“ Und: Die Würfel sind keine Einzelstücke, sondern können Dank eines modernen Maschinenparks in großer Stückzahl gefertigt werden. Kostenpunkt: 119 Euro pro Würfel.
Werkstätten professionalisiert
„Das ist ein großer Schritt in Richtung Professionalisierung von Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Wir können zeigen, dass Werkstätten genauso in der Lage sind, schöne, hochwertige Produkte zu entwickeln und zu fertigen, wie jedes andere Unternehmen auch“, freut sich die Geschäftsführerin.
Vertrieben wird die Möbelserie zurzeit ausschließlich über die Ladengalerie der Werkstatt in der Duisburger Innenstadt „Ars Vivendi“. In Zukunft soll sie aber Vertriebspartner einen größeren Absatzmarkt finden.
„Mit Schleifpapier breche ich die Kanten der Holzleisten. Ich weiß, dass ich immer in Faserrichtung schleifen soll.“ (Mitarbeiter der Schreinerei der Behindertenwerkstatt.)
Weitere Informationen zur Möbelserie ,,projekt“ unter www.arsvivendi-duisburg.de