Duisburg. . Künstler Jürgen Schemetat zieht mit einem Atelier in den Kaufhof und wird Nachbar von „Lisnoir“. Arbeiten von zehn Künstlern werden gezeigtKünstler Jürgen Schemetat zieht mit einem Atelier in den Kaufhof und wird Nachbar von „Lisnoir“. Arbeiten von zehn Künstlern werden gezeigt.
Seit Freitag schaut man durch jedes Schaufenster im kleinen Verbindungsgang zwischen der Galeria Kaufhof und dem Parkhaus an der Düsseldorfer Straße in ein Atelier. Zugegeben: Das gilt nur, weil auch über der Schneiderei ein Schild mit der Aufschrift „Änderungsatelier“ angebracht ist. Doch tatsächlich ist nun neben „Lisnoir“, einer echten Galerie, auch Künstler Jürgen Schemetat hier eingezogen und zeigt seine Arbeiten.
Vor einem Jahr zog Sven Hohmann mit dem kleinen Laden „Lisnoir“ in ein Eckchen der ersten Etage des Kaufhofs. „Leute, die nicht unbedingt in ein Museum gehen würden, kommen hier vorbei“, erzählt der Künstler, der mit dem ungewöhnlichen Standort sehr zufrieden ist. „Die Menschen freunden sich hier langsam mit den Sachen an, werten aber auch.“ Gerne unterbricht er seine Arbeit im Atelier, um mit den Kunden ins Gespräch zu kommen.
Besuch von Gastkünstlern zum Geburtstag
Darauf freut sich nun auch Jürgen Schemetat. Gestern eröffnete er seine Galerie wenige Meter von „Lisnoir“ entfernt. Sein eigenes Geschäft ist jung, doch im Haus ist er seit 35 Jahren. „Ich habe hier im Kaufhof gelernt“, erzählt er, heute arbeitet er im Verkauf. Montags allerdings nicht, da packt er von nun an zu Hause sein Rollköfferchen voll mit Farbtuben und arbeitet im eigenen Atelier unter dem Dach seines Arbeitgebers. „Ich hatte schon immer einen Tag in der Woche als Maltag, jetzt werde ich das hier tun“, sagt er und zeigt auf eine Ecke, die dafür reserviert ist.
An den anderen Wänden hängen seine Bilder, außer Farben benutzt er auch Rotband, Strukturpasten und Marmormehl, das nach dem Trocknen Risse bekommt und jede Arbeit einzigartig macht. Daneben sind zur Feier der Neueröffnung Werke von vier anderen Künstlern ausgestellt. Und zum Geburtstag der Galerie „Lisnoir“ bereichern ebenfalls vier Gastkünstlerinnen und -Künstler die Ausstellung.
Jürgen Schemetat freut sich auf seine Galerie in der Galeria. Andere Menschen würden für das Geld vielleicht lieber Urlaub machen, er gönne sich eben seinen eigenen Laden. „Es soll uns Spaß machen“, erklärt er, aber neben dem künstlerischen Anspruch wolle er „auch so etwas bieten wie gute Unterhaltung“.