Duisburg. .

Abschied, Anfang, kontinuierliche Arbeit: Bei der Vorstellung des Programms für die Schauspielsaison 2013/2014 wurde gestern nicht nur über Stücke gesprochen: In einem Monat verlässt Ute Saalmann, als Leiterin der Kulturbetriebe auch zuständig fürs Theater, ihren Schreibtisch. Thomas Krützberg, neu im Amt des Kulturdezernenten und auf dringender Suche nach einem Nachfolger in dieser Schlüsselposition, lobte als langjähriger Kollege Saalmanns in der Stadtverwaltung ihr Engagement: Sie habe den Mitarbeitern des Hauses den Rücken frei gehalten und „Theater mit gelebt“. Zudem bekannte Krützberg, mit dem ersten Besuch einer Produktion des Jugendclubs Fan von „Spieltrieb“ geworden zu sein.

Schauspielleiter Michael Steindl, der das Nachwuchs-Ensemble 2005 ins Leben gerufen hat, blickte vor Beginn seiner zehnten Spielzeit in Duisburg kurz auf seine Arbeit zurück: Er konnte die Besucherzahlen um „weit über 20 Prozent“ auf rund 23.000 pro Saison steigern. Dabei liegt der städtische Zuschuss fürs Haus seit 1999 unverändert bei 591.000 Euro. Und: „Von den 50 wichtigsten deutschen Regisseuren waren 28 hier mit Produktionen zu Gast.“ Weitere Begegnungen gibt es in der Saison 13/14, in der das Theatertreffen unter dem Motto „Geld oder Leben“ läuft.

"Othello" zur Einstimmung

Von Oliver Reese, der zu diesem Kreis gezählt wird, kommt im November (16.,17.) seine Düsseldorfer Inszenierung der Bearbeitung des Goethe-Romans „Die Wahlverwandtschaften“ auf die Bühne.

„Bestechende Bilder“ habe das Staatstheater Mainz auch für Ibsens „Nora“ in der Inszenierung von Matthias Fontheim gefunden (12., 13. Oktober). Für die Zusammenarbeit mit Ensembles der Region stehen die Mülheimer Inszenierung (Roberto Ciulli) von Woody Allens „Gott“ oder Anselm Webers Bochumer Inszenierung von Hauptmanns „Vor Sonnenaufgang“ mit der großartigen Xenia Snagowski und dem bekannten Dietmar Bär. Für ebenso zeitgenössisches wie unterhaltsames Theater steht Lutz Hübners „Richtfest“, das ebenfalls Weber inszeniert hat: zehn Menschen wollen ein Mehr-Generationen-Haus errichten.

Steindl kauft aber nicht nur ein, er baut auch auf Ko- und Eigenproduktionen. So wird die Zusammenarbeit fortgesetzt mit der Theatermacherin Ingrid Lausund und dem Maskentheater „Familie Flöz“, es gibt eine neue Koproduktion mit dem Theater Cipolla, das „Bestie Mensch“ nach Emile Zola mit Puppen auf die Bühne bringt. Die Saison eröffnen darf „Spieltrieb“: Mit „Othello“ in einer sehr heutigen Bearbeitung von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel. Premiere ist am 21. September.