Duisburg. .

Sie hat eine Ausstrahlung, die eine ganze Bühne füllt, und dazu dieses schelmische Blitzen in den Augen. „Könnt ihr nicht noch ‘ne komische Alte gebrauchen?“ So hat sich Irmel Haferkamp vor zwei Jahren bei der Laientheatergruppe „Companeras“ vorgestellt. Seitdem gehört sie als ältestes Mitglied zum Ensemble. In der aktuellen Inszenierung des Lustspiels „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“ von Christian Dietrich Grabbe spielt die Duissernerin (85) einen zwölfjährigen Dorftrottel so wunderbar, dass es eine wahre Freude ist. Auch am Akkordeon ist sie eine Wucht: O sole mio. Alles zu sehen und zu hören am Samstag, 4. Mai, wenn die „Companeras“ das Lustspiel ab 19 Uhr zum letzten Mal in der Duisserner Notkirche aufführen.

Einziges Gründungsmitglied

Dort hat vor sieben Jahren die Geschichte der Laientheatergruppe begonnen. Seitdem gibt es innerhalb der Gruppe immer wieder ein Kommen und Gehen – aus beruflichen und privaten Gründen. Angelika Ortmann ist allerdings seit Anfang an dabei und als einziges Gründungsmitglied übriggeblieben. Die seit Kindesbeinen theaterbegeisterte Neudorferin hat damals den Kurs „Rollenstudium nach Stanislawski“ besucht und sich danach mit anderen Teilnehmerinnen als „Companeras“, als „Gefährtinnen“, zusammengefunden – darunter auch die Krankenhauspfarrerin Karin Holdmann, die den Kontakt zur Notkirche hergestellt hat.

Aus anfangs sechs Frauen, die dort 2007 mit Ibsens „Gespenster“ ihre Premiere gefeiert haben, ist ein 13-köpfiges Ensemble geworden. Auch drei Männer sind mittlerweile dabei. Es sind Menschen, fast alle aus Duisburg, im Alter zwischen 22 und 85 Jahren, die Spaß am Theaterspielen haben und sonst als Lehrerin, Vertreter oder Bürokauffrau arbeiten.

Man hält die Tradition und Geschichte aufrecht

„Theater ist für mich die absolute Lebensfreude. Die verschiedenen Stücke werden durch uns lebendig. So hält man Tradition und Geschichte aufrecht und fügt immer etwas Neues dazu“, erzählt Angelika Ortmann, die gleichzeitig Schauspielerin, Regisseurin und Sprecherin ist und zusammen mit den anderen „Companeras“ die Kostüme und das Bühnenbild gestaltet.

Das ist bei der aktuellen und nunmehr siebten Inszenierung nicht anders. Es ist ein turbulenter Bilderbogen von mitreißenden Ereignissen um eine junge, attraktive Baronesse und den Teufel, der natürlich nur Böses im Sinn hat, am Ende aber ziemlich hilflos ist.

Und wie gesagt: Allein der Auftritt eines zwölfjährigen Dorftrottels ist das Eintrittsgeld wert...