Duisburg.
Ein selbstverliebter Monarch wird zum großen Trottel. Im Rahmen des Kinderkulturfestivals spielte Tom Teuer Hans Christian Andersens „Des Kaisers neue Kleider“.
In seinem Schloss mit 444 Zimmern ist das Ankleidezimmer mit Abstand sein liebstes. Der Kaiser in Hans Christian Andersens berühmten Märchen liebt einfach Mode - vor allem dann, wenn sie neu und extravagant ist.
Schauspieler Tom Teuer stolziert in „Des Kaisers neue Kleider“ als eingebildeter Monarch über die Bühne und die gut 80 Kinder sowie die internationalen Gäste vom Arnheimer Märchenfestival biegen sich vor Lachen. Tom Teuer gerät ganz schön ins Schwitzen, denn er spielt neben der Hauptfigur auch noch den Erzähler, den redseligen Konrad Knopfloch, den zittrigen Kammerdiener Güstav und eben den gerissenen Schneider Yves Saint Nadelöhr.
Dieser sieht seine Chance gekommen, als der Kaiser aus Wut über seine zu „gewöhnliche“ Garderobe allen 222 Schneider im Schloss kündigt. Yves Saint Nadelöhr bietet dem Kaiser und seinem Hund „Gucci“ an, ihnen jede Menge neuer Gewänder anzufertigen. Er verspricht, dass diese aus einem ganz feinen Stöffchen seien, der für dumme Menschen und solche, die ihr Amt nicht beherrschen, einfach unsichtbar wäre. Der Kaiser ist von diesem außergewöhnlichen Angebot begeistert und zahlt seinem neuen Hofschneider bereits jede Menge Golddukaten im Voraus.
Ein-Mann-Show mit Schauspieler Tom Teuer
Nun beginnt in der Ein-Mann-Show des charismatischen Dresdener Schauspielers, ein temporeiches Wechselspiel, in dem er entweder die Rolle des listigen Schneiders oder die des Monarchen einnimmt. Als der große Tag, an dem der Kaiser seine neuen Kleider vorstellen möchte, gekommen ist, erhalten auch die jungen Zuschauer ihre Rolle. Sie werden zum Volk, das dem Kaiser zujubeln soll. Als dieser jedoch nur mit Unterhose bekleidet auf seinem Thron erscheint, beginnt die lachende Meute ihn laut auszubuhen. Die Szene ist naturgemäß der Höhepunkt in dem neuaufgeführten Klassiker. Der Kaiser registriert geschockt, dass er vorgeführt wurde. Am Ende des Stückes verlangen die Kinder eine lauthals Zugabe. Der sichtlich geschaffte Tom Teuer muss ablehnen: „Ich bin einfach zu verschwitzt. Aber wenn euch das Märchen gefallen hat, lest es doch noch einmal zu Hause oder lasst es euch vorlesen“, empfiehlt er seinem Publikum.
Die fünfjährige Mia hat eine klare Meinung zum Stück: „Es hat mir gut gefallen. Für den Kaiser war es am Ende aber ganz schön doof, als er nur noch eine Unterhose anhatte“. Daraufhin verschwindet sie mit ihren Freundinnen auf dem anliegenden Spielplatz.