Die Nachricht ist eine handfeste Überraschung: Das Kindermuseum kehrt in den Innenhafen zurück. Bereits für den Sommer ist die Eröffnung geplant, allerdings weicht das neue Konzept deutlich vom dem des früheren Kindermuseums „Atlantis“ ab: „Explorado“ soll das neue Kindermitmach-Museum im denkmalgeschützten Werhahn-Speicher heißen, richtet sich an Kinder zwischen vier und zwölf Jahren und soll auf 3000 Quadratmetern „pädagogisch hochwertige Ausstellungsstücke“ und ein regelmäßig wechselndes Programm bieten.

„Es wird moderner, hochwertiger und spannender. Wir investieren drei Millionen Euro in den Umbau und die Ausstattung“, sagt Andreas Waschk, kreativer Kopf hinter dem Explorado und Geschäftsführer der AWC AG. Die Kölner Projektentwickler haben einen langfristigen Mietvertrag für den Werhahn-Speicher, 2006 übernahmen sie das kurz vor der Insolvenz stehende Kindermuseum Atlantis, 2007 zog schließlich Legoland ein.

Seit sich der namhafte Bauklötzchen-Hersteller zum Jahreswechsel nach Oberhausen verabschiedet hatte, stand der Werhahn-Speicher leer. Er ist im Besitz der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gebag und machte in den vergangenen Monaten allenfalls als Vergleichsmasse für die Sponsoren des Küppersmühlen-Debakels von sich reden. Insofern kommt die gestrige Bekanntgabe der Wiedereröffnung überraschend.

Hinter den Kulissen feilt AWC aber offenbar schon lange an dem „Explorado“, wie Andreas Waschk der NRZ bestätigt. „Seit dem vergangenen Sommer laufen die Vorgespräche, die Abstimmung mit der Stadt und dem Land liegen in den letzten Zügen.“ Während die Baugenehmigung bereist erteilt und der Umbau auch schon in vollem Gange ist, geht es noch um die Zweckbindung der verschiedenen Fördermittel, mit denen Stadt und Gebag damals den Werhahn-Speicher saniert hatten. „Das neue Konzept ist sicherlich förderkonform“, sagt Waschk. Und auch eine Stadtsprecherin erklärte auf Nachfrage: „Wir sind in guten Gesprächen.“

Die AWC entwickelt zwar das Konzept, Betreiber wird später eine private Gesellschaft sein. „Eine Markenbindung wird es aber nicht geben“, sagt Waschk.

Die beliebtesten Teile aus dem damaligen Kindermuseum wird man wieder finden, sie waren seit 2007 eingelagert und wurden jetzt überholt und überarbeitet. „So schlau macht Spaß“ soll ein Motto sein, das Experimentier- und Spielfläche verbindet. Das Explorado will Erlebnisausstellung und Indoor-Spielplatz zugleich sein, eine Mischung aus Bildung und Unterhaltung. Kinder sollen sich durch eigenständiges Ausprobieren und Experimentieren mit Spaß und ohne Leistungsdruck nachhaltig Wissen aneignen und „sich schlau spielen“. Auf den 3000 Quadratmetern sollen es rund 100 Exponate in fünf Themenfeldern und immer wieder neue Inhalte geben. Die AWC hat viel Erfahrung in der Branche und bundesweit zahlreiche Entertainment-, Wissenschafts- und Bildungsprojekte und -Center entwickelt.

Das endgültige Betriebsmodell mit allen Details zu Preisen und Öffnungszeiten will Andreas Waschk nach Absprache mit der Stadt Duisburg und dem Land in den nächsten Wochen bekannt geben. Die Suche nach Mitarbeitern hat bereits begonnen, langfristig sollen rund 20 qualifizierte Arbeitsplätze entstehen, die ersten Jobs sind auf der Internetseite ausgeschrieben.